Feuerwehr-Zeitschriften aus Innsbruck und Umgebung
Jg.1919
- S.9
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Gesamter Text dieser Seite:
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24. Juni: Uebung der I. Kompagnie, hernach Kompagnie=Versamm‐
lung.
25. Juni: Uebung der Wassermannschaft der III. Kompagnie.
25. Juni: Uebung der II. Kompagnie.
27. Juni: Steigerübung der VI. Kompagnie. ‐
30. Juni: 8 Uhr abends fand im Saale des Gasthofes „Breinößl“
die Jahreshauptversammlung mit folgender Tagesordnung statt:
1. Verlesung der Verhandlungsschrift; 2. Tätigkeitsbericht; 3.
Bericht der Kassiere; 4. Neuwahlen; 5. Wahl der Vertreter
zum Feuerwehr=Bezirkstag; 6. Anträge des erweiterten Aus‐
schusses; 7. Ueberreichung von Anerkennungs=Diplomen; 8. All‐
fälliges. Branddirektor Innerhofer eröffnete die Versammlung
und konnte 280 Mitglieder, sowie als Vertreter der Landes‐
hauptstadt Innsbruck Herrn Bürgermeister Wilhelm Greil be‐
grüßen, wobei er der Freude Ausdruck verlieh, daß Bürgermei‐
ster Wilhelm Greil wieder an die Spitze der Gemeinde berufen
wurde, also auch abermals an die Spitze der Innsbrucker Feuer‐
wehr getreten sei und brachte aus diesem Anlasse demselben ein
dreifaches Gut=Heil!“, in das die Versammlung begeistert ein‐
stimmte. Von der Verlesung der letzten Jahreshauptversamm‐
lung wurde Abstand genommen, da die vollständige Verhand‐
lungsschrift im aufliegenden Jahresbericht enthalten ist. Auf
den Tätigkeitsbericht übergehend berichtete der Vorsitzende, daß
die Geschäfte in 16 Sitzungen und 1 Hauptversammlung er‐
ledigt wurden. Die Sitzungen teilen sich in 8 Kommandant‐
schafts= 2 erweiterte Ausschuß= und 6 Gerätemeister=Sitzun‐
gen. In denselben wurden 69 Einlaufstücke erledigt. Um der
Aufgabe gewachsen zu sein, übte die Mannschaft in 124 Uebun‐
gen. Redner dankte sodann dem löbl. Gemeinderate mit dem
Herrn Bürgermeister Greil an der Spitze, für das stets große
Wohlwollen, ferner den Beamten des Stadtmagistrates, der ge‐
samten Einwohnerschaft Innsbrucks, den vielen Gönnern und
Förderern der Wehr, sowie der Innsbrucker Tagespresse. Der
Branddirektor dankte auch allen Feuerwehrkameraden, den Mit‐
gliedern der Kommandantschaft und allen Chargen, für ihre
ausgezeichneten Dienste. Sodann gedachte der Vorsitzende der
verstorbenen Mitglieder, deren Andenken durch Erheben von
den Sitzen, geehrt wurde.
Die weiteren Berichte des Kassiers der Unterstützungskasse
Karl Dietrich und der Verwaltungskasse Anton Schwab wurden
zur Kenntnis genommen. Ueber Antrag des Nivisors, Haupt‐
mann Seelos wurde beiden Kassieren die Entlastung erteilt
und der Dank für die Mühewaltung ausgesprochen. Zum Punkt
4 der Tagesordnung, Neuwahl, übergehend, übernahm Herr Bür‐
germeister Greil den Vorsitz. Die Wahl wurde lant Vorschlag
der Mitglieder durch Zuruf durchgeführt und wurden einstimmig
wiedergewählt: Franz Innerhofer, Branddirektor, Josef Sailer
Stellvertreter, Roman Scheran 1. Schriftführer, Anton Schwab
Magazinsverwalter. Karl Dietrich, Kassier der Unterstützungs‐
kassa, Anton Schwab Kassier der Verwaltungskassa. Brand‐
direktor Innerhofer dankte namens der neugewählten Kameraden
für das bewiesene Vertrauen, welches den Gewählten entgegen‐
gebracht wurde. Hierauf nahm Bürgermeister Greil das Wort und
führte aus: Es ist mir ein besonderes Vergnügen, wieder ein‐
mal in Ihrem Kreise gelegentlich Ihrer Hauptversammlung er‐
scheinen zu können. Ich begrüße Sie im Namen des Gemeinde‐
rates der Landeshauptstadt Innsbruck auf das Herzlichste und
drücke Ihnen namens des Gemeinderates die volle Anerken‐
nung für Ihr außerordentliches ersprießliches und gemeinnütziges
Wirken aus. Wenn man den Tätigkeitsbericht liest, möchte
man meinen, daß die Innsbrucker Feuerwehr gar keinen freien
Tag mehr hat, da so viele Ausrückungen und Brände darin
verzeichnet sind. Daher ist es umso begreiflicher, daß eine
Portion Gemeinsinn dazu gehört, der Feuerwehr anzuge‐
hören, um so erfreulicher ist es zu sehen, daß sich so viele
Männer finden, welche Jahr für Jahr bereit sind, ihre freie
Zeit der Feuerwehr zu widmen und damit Gemeinnütziges und
Großes zu leisten. Ich drücke Ihnen daher im Namen des
Gemeinderates die volle Anerkennung aus, auch dafür, daß
die Feuerwehr ein so gut diszipliniertes Korps und so tüchtig
geschult ist. Dies ist vor allem das Verdienst Ihrer ausgezeich‐
neten Leitung durch den Branddirektor und die Chargen. Aber
auch deren Tüchtigkeit würde nichts nützen, wenn nicht der Sinn
dafür in der Feuerwehr selbst vorhanden wäre. Das ist das
Schöne, daß sie alle mit Leib und Seele dabei sind und sich
ohne Ausnahme für das Wohl Ihrer Mitmenschen einsetzen.
Es ist ein großer Vorteil, daß sich die Innsbrucker Feuerwehr
seit jeher von dem politischen Getriebe ferngehalten hat. Der
Bürgermeister dankte sodann für den Willkommgruß und die
günstige Aufnahme seiner Wiederwahl zum Bürgermeister. Er
brachte der Feuerwehr die herzlichsten Glückwünsche dar, daß
sie die alte, vorzüglich bewährte Kommandantschaft nunmehr
wieder an die Spitze gestellt habe, was dem Gemeinderate die
Gewähr dafür biete, daß die Wehr nach wie vor als Muster‐
feuerwehr im Lande bestehen wird. Er bitte, wie bisher den
Gemeinsinn und die Kameradschaft aufrecht zu erhalten, dann
werde sie zur Freude aller Feuerwehrleute und die Stadt