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Es ist so überwältigend, wenn man an diese Zeit zurückdenkt, daß
man es kaum zu fassen vermag. Der Vormarsch in Belgien und
Nordfrankreich, der uns hoffen ließ in kurzer Zeit Sieger zu sein,
die Heldenkämpfe in Galizien und die tapfere Verteidigung in den
Karpathen, dann fällt uns der Verbündete in den Rücken, welche
kolossale Leistungen in den Isonzoabwehrschlachten, hierauf der glän‐
zende Durchbruch und wie viel stilles Heldentum in unserem geliebten
herrlichen Bergland Tirol. Ewig geläufig werden sie uns bleiben
die Namen, wo so viel Tiroler Herzblut umsonst geflossen. Monte
Piano, Drei Zinnen, Col di Lana, Presanella, Pasubio und wie sie
alle heißen, sie bleiben als schmerzhafte Erinnerung in unserem
Herzen eingegraben, bis der Tag kommt, wo die Salurner Klause
die natürliche Grenze bilden wird, zwischen zwei Kulturvölkern, die
dereinst doch wieder auf einander angewiesen sind. Jene, südseits
der Salurner Klause können sich jetzt in der Pose des Siegers brüsten
und trotzdem sind sie nur Glückskinder der Weltgeschichte seit 1848.
Was haben deutsche Truppen in Serbien und Rumänien für
ein absterbendes Herrscherhaus leisten müssen? Unsere Kinder wer‐
den erst all das zu würdigen wissen, was vollbracht wurde, aller‐
dings Opfer über Opfer umsonst. Welche Tapferkeit bei den Luft‐
kämpfen und zur See, ja sogar die englische Marine mußte die
deutsche Kraft kennen lernen. Und zum Schluß, als für die Feinde
keine Hoffnung auf ein siegreiches Ende war, tritt Amerika in
die Reihen der Feinde, um des schnöden Mamons willen, mit
Mitteln, wo die Industrie der ganzen Welt für die Feinde ar‐
beitet, wo man uns aber sogar für die in der Heimat Verbliebenen
das Brot sperrt, da muß endlich die Mauer von Helden wanken,
denn gegen tausend stählerne Tanks und Flugzeuge, helfen auch
stählerne Nerven nichts. Und nun tun die silbernen Kugeln Groß‐
britaniens auch im Innern Deutschlands ihre Wirkung. Gutmütig,
wie der Deutsche von Natur aus ist, glaubt er den 14 Punkten des
Friedensapostel Wilsons, um wieder wie so oft, in der Welt‐
geschichte grausam enttäuscht zu werden. Statt trotz allem Unglück
nur sein deutsches Empfinden hervorzukehren, das Volk vor die
Partei zu stellen, ist es, Gott seis geklagt, noch immer umgekehrt.
Uns Deutschösterreicher hat man, um das Selbstbestimmungsrecht
der Völker, den größten Hohn der Friedensverträge klar vor Augen
Branddireklor Franz Innerhofer
und dessen Stellvertreter Josef Sailer.
zu führen, den Anschluß an unsere Mutter Germania verboten
und so siechen wir dahin, ein kraft= und saftloses Staatswesen.
das dem Untergang geweiht, wenn nicht bald die Stunde kommt.