Feuerwehr-Zeitschriften aus Innsbruck und Umgebung
Jg.1879
- S.4
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Am 16. Jänner Beerdigung des Sektionsführers der ersten
Spritze des II. Zuges Josef Steinbacher.
Am 24. Jänner Windwache.
Am 1. Februar wurde in den Redoutenlokalitäten unsere Tanz‐
unterhaltung abgehalten, welche sehr zahlreich, besonders von vielen
liebenswürdigen Damen, besucht war.
Herr Landeshauptmann v. Bossi=Fedrigotti, Herr Hofrath v. Vor‐
hauser, Herr Bürgermeister Dr. Dinter, und mehrere Gemeinderäthe
beehrten dieselbe mit ihrer Gegenwart.
wurde in der Saggengasse vor dem Schwarz‐
adler Gasthause eine Hidrautenprobe abgehalten. Außer dem Ober‐
kommandanten Melzer, welcher die Probe leitete, den drei Zugsführern
und dem Magazinsverwalter, hatten sich Herr Bürgermeister Dr.
Dinter, mehrere Gemeinderäthe und technische Fachmänner eingefunden.
Die Probe selbst wurde von einem Theile der Mannschaft des
II. Zuges vorgenommen. Der höchst gelungene Versuch hat den
augenscheinlichen Beweis geliefert, daß die Wasserleitung hinreichende
Kraft besitze, um bei Feuersbrünsten, bei etwaigem Wassermangel in
den Ritschen, oder bei Absperrung des Sillkanals, die Spritzen schnell
und ausreichend zu speisen. Die Druckkraft ist eine so bedeutende,
daß nach einer ausgedehnten Leitung durch die Schläuche der volle
Wasserstrahl über ein ganzes Hausdach weg, über die ganze Straßen‐
breite zum gegenüberliegenden Hause und in einer Höhe gleich dem
Baue der Klosterkaserne sich ergießt.
Mittelst der Pegger"schen Schubleiter wurde die erste Probe auf
dem Dache der Klosterkaserne und die zweite auf dem Dache des
Stotter"schen Hauses bei voller Spannung der Brunnenleitung mit
dem glänzendsten Erfolge ausgeführt.
Am 12. Februar Windwache.
Am 22. Februar wurde in den Redouten=Lokalitäten ein
maskirtes Kränzchen abgehalten, bei welchem die heiterste und fröhlichste
Stimmung bis in die Morgenstunden herrschte.
Herr Hofrath v. Vorhauser, Herr Bürgermeister Dr. Dinter und
mehrere andere hervorragende Persönlichkeiten beehrten durch ihre An‐
wesenheit auch diese unsere Unterhaltung.
Am 4. März Kommandantschafts=Sitzung.
Am 6. März Beerdigung des Spritzenmannes der ersten Spritze
des II. Zuges, Andrä Egger.
Abends ½10 Uhr wurde unter Mitwirkung der löblichen Lieder‐
tafel zu Ehren des von hier scheidenden Herrn Statthalters, nun‐
mehrigen Ministers des Innern Excellenz Grafen Taaffe ein Fackelzug
abgehalten. Nachdem Seine Excellenz die Kommandantschaft auf das
freundlichste empfangen hatte, erschien Hochdieselbe in der Mitte der
fackeltragenden Feuerwehrmänner, dankte denselben für diese Aufmerk‐
samkeit und schloß mit einem Hoch! auf die Feuerwehren Tirols.
Am 7. März um 9 Uhr Vormittags entstand in der Summerer
und Soyer"schen Restauration ein Kaminbrand, welcher ohne Allar‐
mirung in seinem Keime erstickt werden konnte.
Am 17. März wurde die ordentliche Hauptversammlung abge‐
halten. Herr Bürgermeister Dr. Dinter mit einigen Gemeinderäthen
beehrten dieselbe mit ihrer Gegenwart. Um 8 Uhr erklärte der Ober‐
kommandant Melzer die Versammlung für eröffnet, widmete den im
Jahre 1878 verstorbenen 12 Mitgliedern einen warmen Nachruf und
ersuchte die Anwesenden durch Erheben von den Sitzen ihre Theil‐
nahme zu bezeugen. Nach Verlesung und Genehmigung des vor‐
jährigen Protokolles wurden der Krankenunterstützungs= und Regie‐
kasse=Kassier ersucht ihre Vorträge zu halten. Ersterer, H. Hueber,
entrollte der Versammlung ein ungemein günstiges Bild der Kranken‐
kasse, indem selbe mit letztem Dezember 1877 zum damaligen Cours‐
werthe 16,454 fl. 85 kr. betrug, am letzten Dezember 1878 aber
schon die Summe von 17,874 fl. 83 kr. erreicht hatte, somit ein
Zuwachs von 1419 fl. 28 kr. zu verzeichnen ist. Die Bücher wurden
von den Revisoren durchgesehen und alles in bester Ordnung gefunden.
Die Regiekasse weißt einen Aktivstand von 2008 fl. 87 kr. aus.
Als Neuwahlen war die Wahl des Regiekasse=Kassiers und eines
Mitgliedes des Krankenkasse=Ausschusses nothwendig; nachdem sich
Katzung bereit erklärte, die Stelle wieder annehmen zu wollen, ergab
die Wahl mittelst Stimmzettel 109 Stimmen für Katzung und 7 Zettel
waren unbeschrieben. Als Mitglied des Krankenkasse=Ausschusses
wurde der Ordnungsmann Wilhelm Jenewein mittelst Akklamation
auf ein Jahr gewählt.
Die Zeit während des Skrutiniums benützte der Herr Bürger‐