Feuerwehr-Zeitschriften aus Innsbruck und Umgebung
Jg.1913
- S.36
Suchen und Blättern auf rund 2250 Seiten in knapp 90 Heften.
Gesamter Text dieser Seite:
Am 6. Juli: Beistellung einer fliegenden Wache zum
„Sonnenburgerhof“ anläßlich des Radwettrennens „Rund um die
Gletscher“
Am 7. August: Praktische Uebung im Rathaushofe; hernach
8. Abteilungsversammlung.
Am 4. September: Praktische Uebung in Pradl; hernach
9. Abteilungsversammlung.
Am 8. September: Wohltätigkeitskonzert des städtischen Or‐
chesters im k. k. Hofgarten.
Am 14. September: Ausflug in das Haller Salzbergwerk.
Am 20. und 21. September: Wohltätigkeitskonzert der
Schladminger Bürgermusik im „Oesterreichischen Hof“
Am 2. Oktober: Praktische Uebung am Prügelbau; her‐
nach 10. Abteilungsversammlung.
Am 4. Oktober: Beteiligung an der Namenstagfeier des
Branddirektors Max Klammer beim „Grauen Bären“.
Am 5. Oktober: Besichtigung der Hauptübung der Sani‐
tätskolonne Mittenwald.
Am 12. Oktober: Besichtigung der Hauptübung der freiw.
Feuerwehr Hall und Anregung wegen Gründung einer Rettungs‐
abteilung.
Am 26. Oktober: Beteiligung an der Feuerwehrhauptübung
in St. Nikolaus.
Am 6. November: Erster Vortrag im 4. Anfängerkurs
durch Dr. Tschamler im Hygienischen Institut; hernach 11. Ab‐
teilungsversammlung.
Am 14. November: Gründungsversammlung der Rettungs‐
abteilung Schwaz im kleinen Saale der Neuen Post in Anwesen‐
heit dreier Innsbrucker Vertreter.
Am 16. November: Beistellung einer fliegenden Wache zu
dem vom „Roten Kreuze“ veranstalteten Wohltätigkeitsfeste in
den Stadtsälen.
Am 4. Dezember: Vortrag Dr. Tschamler im Hygienischen
Institute über „Blutstillung“ hernach 12. Abteilungsversammlung.
Am 24. Dezember: Christbaumfeier in der Rettungsstation.
Ferdinand Neßler
1. Schriftführer der Rettungsabteilung der freiwilligen Feuerwehr
Innsbruck.
Zur Anschaffung eines Rettungs=Automobiles.
Schon vor geraumer Zeit wurde die Anschaffung eines
Rettungsautomobiles in Erwägung gezogen, doch konnte trotz
des immer stärker fühlbar werdenden Bedürfnisses nach einem
derartigen zeitgemäßen Krankentransportwagen bislang wegen der
finanziellen Seite dieses Projektes dessen Verwirklichung nicht
erfolgen.
So sehr vielfach der Wunsch rege wurde, den berechtigten
Anforderungen nach größerer Geschwindigkeit beim Transporte Ver‐
letzter durch Einstellung eines Automobiles in den zurzeit nur
aus drei Rettungswagen mit Pferdebespannung bestehenden Fahr‐
park, zu entsprechen, so konnte sich die Rettungsabteilung doch
nicht der Tatsache verschließen, daß die Anschaffung und der
Betrieb eines Rettungswagens mit Kraftbetrieb eine bedeutende
finanzielle Mehrbelastung der Rettungsabteilung, allerdings auch
eine wesentliche Steigerung der Leistungsfähigkeit, zur Folge haben.
müßte. Es ergab sich daher die Notwendigkeit, vorerst einen Auto‐
mobilfond zu schaffen welcher eine derartige Höhe erreichen sollte,
daß aus diesem die Anschaffungs= und Betriebskosten des Automobil‐
Rettungswagens gedeckt werden könnten.
Die Sammlung für den Automobilfond wurde auch eingeleitet
und hatte diese dank des lebhaften Interesses der Allgemeinheit für
das gemeinnützige Projekt, sowie dank der hochherzigen Spenden
Einzelner den Erfolg, daß der Automobilfond gegenwärtig eine Höhe
erreicht hat, welcher wohl die Anschaffung eines allen Anforderungen
entsprechenden Rettungs=Automobilwagens ermöglichen, jedoch keines‐
falls zur Deckung auch nur eines Teiles der durch die An‐
schaffung des Automobilwagens erwachsenden höheren jährlichen
Betriebskosten ausreichen würde.
Es ist nun leider nicht zu gewärtigen, daß der bedeutende
Betrag, welcher die finanzielle Sicherstellung des Betriebes eines
Automobilwagens ermöglichen würde, in absehbarer Zeit aufgebracht
werden könnte, und steht daher die Rettungsabteilung der freiwilligen
Feuerwehr in Innsbruck vor der Alternative, entweder von der An‐
schaffung eines Rettungswagens mit Kraftbetrieb für alle absehbare
Zeit Abstand nehmen zu müssen, oder aber auch ohne Sicherstellung
der finanziellen Deckung einen Automobilxettungswagen anzuschaffen.
Tatsächlich sind die durch Anschaffung eines Rettungs=Automobiles
erzielbaren Vorteile sehr bedeutende, welche es nur schwer möglich
erscheinen lassen, die kaufmännische Seite allein entsprechend zu be‐
rücksichtigen, und auf die Anschaffung eines Rettungswagens mit
Kraftbetrieb Verzicht zu leisten. Denn es muß vor allem festgehalten
werden, daß für den Kranken oder Verletzten das beste und schnellste
Transportgerät gerade gut genug ist. Ferner werden nur durch
Anschaffung des Automobilwagens jetzt unvermeidliche Zeitverluste
auf ein geringes Maß reduziert werden können, und es wird der
Rettungsmannschaft möglich sein, mit der gebotenen Schnelligkeit
an den Unfallsort zu gelangen und den Transport auf die schonendste
Art durchzuführen.
Bei dem jetzigen animalischen Betrieb, welcher nur eine verhält‐
nismäßig langsame Abwicklung der Aktionen der Rettungsabteilung
gestattet, wird auch die Zeit der freiwillig und ohne Entgelt Dienst
verrichtenden Samariter sehr in Anspruch genommen und wurde natur‐