Feuerwehr-Zeitschriften aus Innsbruck und Umgebung

Jg.1913

- S.32

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Bewegten Herzens sagen wir allen, welche sich der Be‐
dürftigkeit der Rettungsabteilung erinnert und dazu beigetragen
haben, daß sie ihre Hilfsmittel allen Anforderungen entsprechend
ausgestalten konnte, auch von dieser Stelle aus unseren wärmsten
und herzlichsten Dank.
Dankerfüllt erwähnen wir die große Unterstützung, die uns
der wohllöbliche Gemeinderat der Landeshauptstadt Innsbruck durch
kostenlose Ueberlassung der äußerst zweckmäßigen Stationsräume
im Rathause und eines Jahresbeitrages von Kronen 1200.— an‐
gedeihen läßt. Unser Dank gilt ganz besonders der Sparkasse
der Stadt Innsbruck, die uns außer einem ansehnlichen finan‐
ziellen Beitrag auch im abgelaufenen Jahre wieder eine Haus‐
einfahrt in ihrem Hause Fallmerayerstraße Nr. 2 zur Unterbrin‐
gung von Geräten überließ. Außerdem erhielten wir von derselben
im Hofraume desselben Hauses ober einer Waschküche einen Raum
zugewiesen, den wir als Rüstkammer dringend benötigten. Rück‐
haltlosen Dank schulden wir ferner der freiwilligen Feuerwehr
Innsbruck, dem Landes= und Frauenhilfsvereine vom Roten
Kreuze für Tirol, dem hohen Landtage, dem hohen k. k. Mini‐
sterium des Innern für ihre namhaften Unterstützungen, sowie
sämtlichen beitragenden Mitgliedern, Wohltätern und Spendern,
die uns auch im abgelaufenen Vereinsjahre wieder in so reich‐
lichem Maße unterstützten. Bestens bedankt seien auch die hohen
Behörden, die gesamte Innsbrucker Tagespresse und die Ver‐
waltung der Straßenbahn für ihre werktätige Förderung, die
sie unserem Unternehmen unausgesetzt angedeihen lassen.
Nur infolge unserer Zurückhaltung war es uns möglich,
trotz der andauernd hohen Auslagen einige Ersparnisse zu machen,
was jedoch leider in der verehrten Bewohnerschaft die ganz
irrige Ansicht auslöste, daß die Rettungsabteilung nicht mehr
unterstützungsbedürftig sei. Ein Ueberblick über die Standesbe‐
wegung unter den beitragenden Mitgliedern im abgelaufenen Jahre
ergibt die betrübende Tatsache, daß wir das Endergebnis mit
667 Mitgliedern gegenüber dem Vergleiche mit den zwei vor‐
hergehenden Jahren 1911 mit 666 und 1912 mit 625 aus‐
weisen, also trotz der sich von Jahr zu Jahr steigernden In‐
anspruchnahme unserer Einrichtungen und einer fortwährenden
Werbetätigkeit keine wesentliche Zunahme an Mitgliedern erzielen
konnten.
Die Abteilung muß aber trachten, eine gänzliche Unab‐
hängigkeit in finanzieller Beziehung zu erreichen, um nicht wie
bisher, stets auf mehr oder weniger günstige Zufälle von Schen‐
kungen angewiesen zu sein. Leider haben einige beitragende Mit‐
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glieder im abgelaufenen Jahre einerseits unter Hinweis auf un‐
sere Vermögensbilanz, andererseits auf die Zahlungspflicht bei
Transporten ihre Beiträge eingestellt. Hiedurch aber wird unsere
Abteilung besonders empfindlich getroffen, weil die Einnahms‐
post der beitragenden Mitglieder eine jener wenigen Einnahms
quellen darstellt, auf welche wir mit Bestimmtheit rechnen müssen.
In der Betätigung des Rettungsdienstes und der ersten Hilfe,
leistung, sowie in der Ausführung der mit Unfällen und plötz‐
lichen Erkrankungen auf den Straßen und Plätzen der Stadt
verbundenen Unfalltransporte und allen Ueberführungen in
Landes = Gebäranstalt haben wir, wie anderwärts den Grundsatz
der vollen Unentgeltlichkeit. Letzteres läßt sich auf die Aus‐
übung des Krankentransportdienstes natürlich nicht übertragen,
Bei den ganz außerordentlichen Spesen für die Bespannung
kann billigerweise nicht verlangt werden, daß die Ueberführung
von Kranken von ihren Wohnungen in das Spital und die
Sanatorien der Stadt und umgekehrt oder von und nach aus‐
wärts ohne Verrechnung geschieht und könnten weder wir, noch
irgendeine andere finanziell besser stehende Unternehmung selbst
mit dem besten Willen, dies nicht leisten. Die Unentgeltlichkeit
Ausführung bestellter Krankentransporte beschränkt sich daher bloß
auf unbemittelte Kranke, die keiner Kasse angehören, wenn sie
schriftlich um Nachlaß der tarifmäßigen Gebühren ansuchen.
wäre gewiß das Erfreulichste, wenn durch Schenkungen und Ver‐
mächtnisse ein so hoher Stiftungsfond erreicht würde, daß auch
die Krantentransporte vollkommen unentgeltlich geleistet werden könnten.
Eine tatkräftige Unterstützung erfuhr die Abteilung ferner‐
hin durch die Abhaltung verschiedener Wohltätigkeits=Veranstal‐
tungen, von denen der am Samstag den 3. Mai stattgehabte
2. Innsbrucker Blumentag an erster Stelle zu nennen ist. Unter
den ungünstigen politischen und wirtschaftlichen Verhältnissen war
jedoch der Erfolg gegenüber dem vorjährigen, zuxückgeblieben. Das
Ergebnis wurde diesmal dem Jugendfürsorgeverein für Tirol,
den Innsbrucker Ferien= und Gradokolonnien, dem Blindenfür‐
sorgeverein und der Rettungsabteilung der freiwilligen Feuerwehr
Innsbruck zugewendet. Der Blumentag wurde durch einen musi‐
kalischen Weckruf von der Wiltener Musikkapelle eingeleitet, wor‐
auf der Verkauf der Festblume, als solche wurde die Königin
der Blumen unserer Alpenwelt, das Edelweiß, ausgewählt, be‐
gonnen. Neben diesen gelangten auch eigens von verschiedenen
Künstlern geschmackvoll hergestellte Festkarten und Lose zum Ver‐
kaufe, da auch eine mit wertvollen Originalwerken tirolischer
Künstler ausgestattete Wohltätigkeitslotterie damit verbunden war.