Feuerwehr-Zeitschriften aus Innsbruck und Umgebung

Jg.2014

- S.7

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12
FEUERWEHR INNSBRUCK
EINSATZBERICHT-BRAND AM
DACH EINES WOHNGEBÄUDES
IN DER AN DER LAN STRASSE
(VON BK ING. CHRISTOPH GRUBHOFER
UND OFM HANNES SIEBERT, MBA)
Am Sonntag, dem 20. Juli 2014 um 21:59 Uhr wurde
die Berufsfeuerwehr Innsbruck von der Leitstelle Ti‐
rol zu einem Brand am Dach eines Wohngebäudes in
die An der Lan Straße alarmiert. Nach Alarmierung
der Berufsfeuerwehr rückte das Einsatzleitfahrzeug,
zwei Löschgruppenfahrzeuge, die Drehleiter, das
Universallöschfahrzeug und das Körperschutzfahr‐
zeug zum Einsatzort aus. Zeitgleich wurde die Freiwil‐
lige Feuerwehr Neu Arzl alarmiert, diese rückte mit
dem Kommandofahrzeug, Löschgruppenfahrzeug,
Drehleiter sowie dem Kleinlöschfahrzeug aus.
Beim Eintreffen der Einsatzkräfte um 22:05 Uhr wur‐
de ein offener Dachstuhlbrand am Wohngebäude
mit 11 Geschoßen vorgefunden. Zusätzlich erging
seitens der Leitstelle Tirol die Informationen an die
Einsatzkräfte, dass sich Gasflaschen am Dach des
betroffenen Gebäudes befinden.
Das Haus ist baulich in zwei Gebäudeteile aufgeteilt
und somit konnte das Dach über zwei verschiedene
Stiegenhäuser erreicht werden. Diesbezüglich wurde
seitens der Freiwilligen Feuerwehr Neu Arzl ein In‐
nenangriff über das südliche Stiegenhaus aufgebaut
und seitens der Berufsfeuerwehr im nördlichen
Stiegenhaus. Parallel dazu wurden die zwei Drehlei‐
tern für den Außenangriff in Stellung gebracht.
Beim Auffahren der Drehleiter bzw. beim Ausstieg
der Atemschutztrupps auf das Dach, kam es zur Ex‐
plosion einer 33 kg Flüssiggasflasche. Dieser folgten
in kurzen Abständen weitere Explosionen. Aufgrund
dieser akuten Gefahrensituation sowie der unbe‐
kannten Anzahl an Gasflaschen im Dachbereich zo‐
gen sich die Einsatzkräfte zurück.
In weiterer Folge wurden die Bewohner der Wohn‐
anlage durch die Einsatzkräfte evakuiert sowie die
Einsatzstelle im Umkreis von mehreren hundert
Metern, aufgrund der herabfallenden Trümmerteile,
durch die Polizei abgesperrt. Eine gehbeeinträchtig‐
te Person im 10. Obergeschoss wurde durch einen
Atemschutztrupp aus ihrer Wohnung befreit und
in Sicherheit gebracht. Zusätzliche wurde seitens
des Einsatzleiters die Nachalarmierung des Ein‐
satzstabes und weiterer Einheiten veranlasst. Die
Leitstelle Tirol alarmierte nach Absprache mit der
Einsatzleitung Einheiten aus den Bezirken Innsbruck,
Innsbruck-Land sowie Kufstein. Zusätzlich wurde die
Mobile Überwachungsgruppe der Stadt Innsbruck
alarmiert. Gleichzeitig wurde auch bei der Rettung
Innsbruck Großalarm ausgelöst.
Die evakuierten Bewohner wurden vom Rettungs‐
dienst übernommen und betreut. 21 Personen wur‐
den ärztlich versorgt, wovon 9 Personen zur weiteren
Versorgung in die Innsbrucker Klinik transportiert
wurden.
Über die Wasserwerfer der Drehleitern wurden aus
gesicherter Position die ersten Löschangriffe auf
das Dach vorgenommen, sodass in weiterer Folge
Erkundungen durch Atemschutztrupps durchgeführt
FEUERWEHR INNSBRUCK
werden konnten. Diese entdeckten auf der Dach‐
fläche weitere 16 Stk. 33 kg Gasflaschen die sich in
unmittelbarer Nähe des Brandherdes befanden.
Diesbezüglich war das primäre Ziel die Kühlung so‐
wie Bergung dieser Gasflaschen. Nach Kühlung und
Kontrolle der Gasflaschen mittels Wärmebildkamera
konnten diese über das Stiegenhaus ins Freie ge‐
brachtwerden.
Nachdem diese Gefahrensituation abgewendet wer‐
den konnte, wurden weitere Einsatzkräfte über bei‐
de Stiegenhauser, zur Brandbekämpfung am Dach
eingesetzt. Diese mussten einerseits den offenen
Brand des Dachstuhles löschen sowie Öffnungen in
der Dachhaut schaffen, um den Brand in der Dach‐
konstruktion löschen zu können. Um sämtliche Glut‐
nester gesichert ablöschen zu können, wurde die
gesamte Dachkonstruktion gleichzeitig mittels vier
Mittelschaumrohrengeflutet.
Nach erfolgreicher Brandbekämpfung wurde das ins
Gebäude eingedrungene Löschwasser mittels Was‐
sersaugern beseitigt. Die gesamte Dachgeschossde‐
cke musste seitens der Feuerwehr mittels Decken‐
stützen gesichert werden.
Nach Überprüfung der Vollständigkeit der Bewohner
wurde diesen ein Notquartier in einer Schule zur
Verfügung gestellt.
Bereits in der Nacht waren Mitarbeiter der Innsbru‐
cker Immobilien GmbH vor Ort und am folgenden
Tag konnte die Schadensaufnahme weiter fortge‐
führt werden. Ebenso wurden bereits erste Siche‐
rungs- bzw. Reparaturmaßnahmen eingeleitet, so‐
dass die Bewohner im Laufe des Tages wieder Teile
des Gebäudes beziehen konnten.
n
EINSATZKRÄFTE VOR ORT
Feuerwehr-Einsatzleiter
BK Ing. Christoph Grubhofer
Feuerwehrführungskräfte
Vizebürgermeister
Christoph Kaufmann
LFI Alfons Gruber
BD Erwin Reichel
BD-Stv. Martin Gegenhuber,
BOK Marcus Wimmer
BFI-IBK-Land
Michael Neuner
BFK-IBK Stadt
Walter Laimgruber.
Rettung-Einsatzleiter:
DF Michael Purtscheller
Fahrzeuge/Mann
21/75 (davon 7 Ärzte
und das KIT-Team)
Mobile Überwachungs‐
gruppe Einsatzleiter.
Elmar Rizzoli
Fahrzeuge/Mann
3/6
MATERIAL UND GERÄTSCHAFTEN
ca. 800 Liter Mehrbereichsschaummittel
65 St. B Druckschläuche
55 St. C Druckschläuche
3 St. B Druckschläuche 45 m
100 St. ATS Flasche 6,81
6 St. ABEK-Filter
85 St. Deckenstützen
40 St. Kanthölzer ä 4 m
25 St. Rüstbretter ä 4 m
30 St. Schalungsbretter ä 4 m