Feuerwehr-Zeitschriften aus Innsbruck und Umgebung

Jg.2010

- S.24

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Einsätze
Innsbruck am 19. Jänner 2010
Innsbruck am 5. Jänner 2010
Um ca. 21.25 Uhr wurde die Berufsfeuer‐
wehr Innsbruck zu einem Wohnungs‐
brand in den Stadtteil Wilten alarmiert.
Beim Eintreffen schlugen den Einsatzkräften
meterhohe Flammen, aus einem Fenster einer
im 1. Obergeschoß liegenden Wohnung, entge‐
gen, Außerdem machten sich mehrere Personen
auf der Straßen- als auch Hofseite bemerkbar
und schrien um Hilfe. Der Brand wurde im In‐
nen-und Außenangriff bekämpft-parallel wur‐
den die Bewohner beruhigt bzw. der unbe‐
stimmten Grades verletzte Mieter und weitere
Bewohner gerettet bzw. für die Dauer der Lösch‐
arbeiten aus dem Haus evakuiert. Fünf Personen
wurden zur Behandlung bzw. Beobachtung in
die Klinik Innsbruck durch den Rettungsdienst
gebracht. Die Evakuierung konnte nach ca. zwei
Stunden wiederaufgehoben werden. Nach dem
Ablöschen des Brandes wurden einerseits noch
Glutnester abgelöscht bzw. „heiße Stellen" in
der Holzdecke mittels Wärmebildkamera ge‐
sucht und die Decke entfernt. Zur Unterstützung
der Berufsfeuerwehr wurden die Freiwilligen
Feuerwehren Wilten und Hötting an die Ein‐
satzstelle alarmiert. Die FF Hötting stellte an‐
schließend auch noch die Brandwache bis in
die frühen Morgenstunden.
Innsbruck am 13. Jänner 2010
Am 13. Jänner 2010 um 12.20 Uhr wur‐
de die Berufsfeuerwehr Innsbruck zu ei‐
nem Verkehrsunfall auf der A13 - Be‐
reich Bergiseltunnel - gerufen. Auf Grund der
ersten Meldung „PKW-ßrand im Tunnel" rück‐
te die Berufsfeuerwehr mit acht Fahrzeugen und
19 Mann aus. Kurz nach der Ausfahrt der Ein‐
satzkräfte wurde die BF von der ILL informiert,
dass es sich um keinen Brand im Tunnel handelt.
Aus unbekannter Ursache kollidierte ein PKW
mit einem LKW im Tunnel, ca. 100 m vor dem
nördlichen Tunnelportal - Richtung Unterland.
Der Fahrer des PKW konnte sich selbstständig
aus dem Fahrzeug befreien und wurde mit leich‐
ten Verletzungen in das LKH Innsbruck gebracht.
Der Fahrer des LKWs blieb unverletzt. Am PKW
entstand Totalschaden. Auf Grund der Auf‐
räumarbeiten musste der Tunnel komplett
gesperrt werden, es kam zu umfangreichen
Stauunaen in diesem Bereich.
Beim Eintreffen zeigte sich, dass ein
fortgeschrittener Küchenbrand in ei‐
ner Wohnung im 4. Obergeschoß
vorlag. Der Sohn der Wohnungsinhaberin
wurde mit Brandverletzungen an den Ret‐
tungsdienst zur weiteren Versorgung über‐
geben sowie für die Kühlung der betroffe‐
nen Extremität gesorgt.
Zwischenzeitlich wurde von der 2. Gruppe
BF mit dem 1. Trupp BF im gemeinsamen
Einsatz ein HD-Rohr unter Atemschutz vor‐
genommen. im Zuge der weiteren Erkun‐
dung wurden mehrere Bewohnerinnen
angewiesen in ihre Wohnungen zu gehen
und die Wohnungstüren zu schließen. Die
Aktivierung des Rauchabzuges im Stie‐
genhaus sowie die Druckbelüftung mittels
Hochleistungslüfter wurde durch die
1. Gruppe BF durchgeführt.
Nach Anbringung des mobilen Rauchvor‐
hanges wurde die Tür zur Brandwohnung
geöffnet und der Löschangriff vom Atem‐
schutztrupp der 2. Gruppe vorgetragen.
Am 21. Jänner 2010, um ca. 14.05
Uhr, wurde die Berufsfeuerwehr
Innsbruck zu einem Zimmerbrand in
die Reichenauerstraße, im Stadtteil Pradl, ge‐
rufen. Die BF rückte mit vier Fahrzeugen und
16 Mann zu diesem Einsatz aus.
In einer Garconniere im 2. OG eines Mehr‐
parteienhauses war aus unbekannter Ursa‐
che ein Brand ausgebrochen. Zum Zeitpunkt
des Brandausbruches war in dieserWohnung
keine Person anwesend. Der Brand breitete
sich auf ein Bett und den Holzfußboden aus
- durch das frühe Entdecken des Brandes und
das schnelle Eingreifen der Feuerwehr konn‐
te verhindert werden, dass sich der Brand zu
einem Zimmervollbrand entwickelte. Auf
Grund der schlechten Bausubstanz und der
beengten Verhältnisse wurden die anwesen‐
den Bewohner des selben Stockwerkes, vor
Beainn der Löscharbeiten, aufaefordert sich
Sämtliche Türen in der Wohnung waren zu
diesem Zeitpunkt geöffnet, wodurch sich
der Brandrauch in der gesamten Wohnung
ausbreiten konnte, wobei die starke Ver‐
rauchung im Zuge des Vorgehens des
Atemschutztrupp’s durch Öffnung diver‐
ser Fenster rasch vermindert und in der
Folge der Brand in der Küche zügig ab‐
gelöscht werden konnte.
In der Folge wurde von der 1. Gruppe BF
der Hochleistungslüfter bis zur Woh‐
nungstür vorgezogen und eine aktive Be‐
lüftung derselben durchgeführt, ebenso
wurde von der 1. Gruppe BF ein Atem‐
schutztrupp während der Brandbekämp‐
fung als Rettungstrupp gestellt.
Die 2. Gruppe BF demontierte die Dunst‐
abzugshaube und kontrollierte die Küche
mittels Wärmebildkamera, wobei keinerlei
Gefährdung mehr feststellbar war. Ar
schließend wurde die Einsatzstelle de
Kollegen der Polizei zur Brandursachen‐
ermittlung übergeben.
ins Freie zu begeben. Unter Atemschutz
konnte der Brand rasch im Innenangriff ge‐
löscht werden. Um den Rauchschaden für
den Gangbereich zu minimieren, wurde ein
sogenannter Rauchvorhang an der Woh‐
nungstür aufgebaut. Die große Gefahr bei
diesem Brand hat darin bestanden, dass sich
das Feuer über den Holzboden auf die Holz‐
decke und somit in andere Räume ausbrei‐
ten könnte. Durch großflächiges Abtragen
des Holzbodens konnte diese Gefahr aber
gebannt werden. Die letzten Einsatzkräfte
der BF konnten nach ca. 1,5 Stunden wieder
auf die Wache einrücken. Personen waren
keine zu Schaden gekommen.
Zeitgleich zu diesem Einsatz musste von der
Berufsfeuerwehr Innsbruck ein Brandmelde-
alarm und eine Befreiung von Personen
aus einem steckengebliebenen Lift abgear‐
beitet werden.
Innsbruck am 19. Jänner 2010
Ein Kleintransporter mit aufgesetztem
Heizöltank (2.400 Liter Heizöl extra‐
leicht) rutschte trotz Schneeketten
auf einer steilen Hauszufahrt zurück, ge‐
riet mit dem rechten Hinterrad auf die Bö‐
schung und überschlug sich in der Folge.
Mit den Rädern nach oben kam er quer
zur Fahrbahn zu liegen. Der Fahrer konn‐
te sich selbst unverletzt durch das Seiten‐
fenster in Sicherheit bringen. Aus dem un‐
ten liegenden Domschacht und der Pen‐
delleitung sickerte Heizöl und dieses muss‐
te vorab zuerst mit Bindemittel gebunden
werden. Da die Leckstelle nicht zugäng‐
lich war und somit nicht abgedichtet wer‐
den konnte, musste nachfließendes Heiz‐
öl über Nirorutschen in eine Auffangwan‐
ne geleitet werden. Anschließend wurde
das Fahrgestell mit dem eingedrückten
Fahrerhaus und diversen Verbindungslei‐
tungen vom Aufsatztank getrennt, mit
dem Kranfahrzeug auf die Straße geho‐
ben und dort wieder auf die Räder ge‐
stellt. Der nunmehr freigelegte Flansch
der Entnahmeleitung wurde problemlos
gelöst und durch diese Öffnung das Heiz-’
öl in einen Ersatztankwagen umgepumpt.
Die kontaminierte Umgebung musste mit
insgesamt acht Sack Spezialbindemittel
behandelt werden. Der leere Heizöltank
wurde gleichfalls mit dem Kranfahrzeug
angehoben und auf einen LKW verladen.
Kontaminierter Schnee und das aufge‐
brachte Ölbindemittel mussten anschlie‐
ßend irr Fässer verladen und zur fachge‐
rechten Entsorgung gebracht werden. Die
gereinigte Asphaltdecke der Gqmeinde-
straße wurde abschließend noch im be‐
troffenen Bereich mit BIOVERSAL einer
Schlussreiniauna unterzoaen.
Innsbruck am 8. Februar 2010
Am Montag, dem 8. Februar 2010,
wurde um 12.04 Uhr der Lawinen‐
einsatzzug der Feuerwehr Innsbruck
zeitgleich mit der Bergrettung Innsbruck zu
einem Lawinenunglück auf der Nordkette
oberhalb von Innsbruck alarmiert.
Ein Schifahrer war im Bereich unterhalb der
Gleirschköpfe vermutlich in eine selbst aus‐
gelöste Lawine geraten. Die Sturzbahn die‐
ser typischen Runsenlawine, auch „Arzler
Alm-Lawine" genannt, führt über steile
Hangflächen und durch sehr enge schlucht‐
artige Felsbereiche bis zum Ablagerungs‐
bereich knapp oberhalb der Arzler Alm,
mung ansteigenden Lawinengefahr und
der damit verbundenen Gefahr für die Ein‐
satzkräfte beendet.
Am Mittwoch 10. Februar 2010, startete
der Einsatz ab 07.00 Uhr mit rund 90 Ein‐
satzkräften, darunter 35 Mann der FW (21
Mann FF, 14 Mann BF), wobei aufgrund
der neuen Erkenntnis, dass der Vermisste
einen ABS-Rucksack in Verwendung hatte,
auch die Förstersonde (Magnetometer,
welches die lokale Störung des Erdmag‐
netfeldes durch Eisenobjekte auswertet)
der Berufsfeuerwehr mit zwei Mann Be‐
dienpersonal in den Einsatz gebracht wurde.
Da zu Einsatzbeginn leichter Nebel im Ein‐
satzgebiet vorlag, war die Ausdehnung der
Lawine anfangs nicht genau ersichtlich.
Vom Hubschrauberlandeplatz der Berufs‐
feuerwehrwurden die Mitglieder der Berg‐
rettung IBK auf den Lawinenkegel geflo‐
gen, nachdem bereits ein Hundeführer und
Alpinpolizei abgesetzt worden war. Die
zwischenzeitlich auf der Hungerburg (Tal‐
station der Nordkettenbahn) eingetroffe‐
nen Mitglieder des Lawineneinsatzzuges
wurden in der Folge mit der Bahn auf die
Seegrube transportiert und dann von dort
mittels Hubschrauber in den Einsatzraum
gebracht. Aufgrund der tageszeitlichen
Erwärmung wurde die Gefahr für die ein‐
gesetzten Kräfte immer unkalkulierbarer
und um 13.40 Uhr der Einsatz aufgrund
der Gefahr von weiteren Nachlawinen ab‐
gebrochen.
Auch die in der Folge durch den ÖAMTC-
Hubschrauber durchgeführte RECCO-Su-
che blieb erfolglos und so konnten die Ret‐
ter lediglich die aufgefundene Jacke des
Vermissten und das darin befindliche VS-
Gerät als Erfolg verbuchen.
Am Dienstag, 9. Februar 2010, ging der
Einsatz ab 06.00 Uhr im Einsatzraum wei‐
ter, wobei zusätzlich noch der Lawinenzug
des Bundesheer’s (20 Mann) angefordert
wurde. Insgesamt waren rund 85 Mann im
Einsatz, darunter 25 Mann von der Feuer‐
wehr. Der Einsatz wurde, wie von der Ein‐
satzleitung geplant, um 11.00 Uhr auf-
arund der durch die taaeszeitliche Erwär‐
Gegen 15.00 Uhr konnte dann der Ver‐
misste durch Sondierung von einem
Bundesheerangehörigen aufgefunden
werden und wurde nach Freilegung und
Identifizierung durch seinen Vater gebor‐
gen und auf die Hungerburg verbracht, wo
er an die Bestattung übergeben wurde.
Es war dies ein Einsatz, welcher sicher
nicht alltäglich im Feuerwehrwesen ist, der
aufgrund der Präsenz des Vaters (welcher
selbst Bergführer ist und sich während sei‐
ner Anwesenheit im Einsatzraum trotz sei‐
ner Vaterrolle ausgesprochen professionell
verhalten hat) und der restlichen Familie
für alle Beteiligten auch eine entsprechen‐
de zusätzliche psychologische Komponen‐
te erhielt, in welchem sich das Konzept des
Lawineneinsatzzuges bestens bewährt hat
und welcher trotz aller Tragik für die Fami‐
lie mit dem FLfnd des Sohnes und der Ver‐
abschiedung am Donnerstag in der Pfarr‐
kirche Hötting ein tragisches, aber den‐
noch in seiner Art auch ein versöhnliches
Ende gefunden hat.