Feuerwehr-Zeitschriften aus Innsbruck und Umgebung
Jg.2007
- S.12
Suchen und Blättern auf rund 2250 Seiten in knapp 90 Heften.
Gesamter Text dieser Seite:
Gefahrstoffaustritt
n Hall
Am 18. Mai 2007 um ca. 13:15 Uhr
wurde die Berufsfeuerwehr zu ei‐
nem gemeldeten Gasgeruch in ein
Cafe am Bozner-Platz gerufen. Die Berufs‐
feuerwehr rückte mit sieben Fahrzeugen
und 17 Mann zu diesem Einsatz aus. Beim
Eintreffen der Einsatzkräfte war das Lokal
bereits vom Personal evakuiert und die
Gäste ins Freie geleitet worden. Acht Per‐
sonen klagten über leichte Beschwerden
im BereichAugen und Nasen-/Rachenraum
bzw. teilweise über beginnende Kopf‐
schmerzen. Diese Personen wurden dem
Notarzt zur Versorgung übergeben, wobei
ein Mann zur weiteren Abklärung in die Kli‐
nik gebracht wurde - alle anderen konnten
vor Ort versorgt werden.
Im Zuge des Einsatzes wurde die gesamte
Umgebung, inkl. Kanalisation, auf einen
möglichen Verursacher hin kontrolliert - es
konnte aber keine Ursache gefunden wer‐
den. Auch Messungen mit sämtlichen zur
Verfügung stehenden Geräten brachten
kein Ergebnis. Da sich der Geruch nach
einiger Zeit verflüchtigt hatte war auch ein
weiteres Eingreifen der Berufsfeuerwehr
Innsbruck nicht mehr erforderlich.
Auf Grund der Beschwerden der Personen
besteht die Möglichkeit, dass es sich bei
dem „Gasgeruch" um ein Reizgas han‐
delt, wie es z. B. in Pfeffersprays o. ä. ver‐
wendetwird. Durch den Feuerwehreinsatz
kam es in der Innenstadt zu Verkehrs‐
behinderungen, da der Bozner-Platz teil‐
weise für den Verkehr gesperrt werden
musste.
Verkehrsunfall
Am 19. Juni 2007 kam es in einem
unbewohnten Wohnhaus in Hall i.I,
in welchem Umbauarbeiten in allen
Stockwerken durchgeführt wurden, zu ei‐
nem Einsturz. Kurz nach 14:00 Uhr ist es,
aus bisher unbekannter Ursache, zum To‐
taleinsturz aller drei Geschossdecken ge‐
kommen. Anwesende Bauarbeiter konnten
sich unverletzt aus eigener Kraft in Sicher‐
heit bringen - ein Bauarbeiter aus Polen
wurde unter den Trümmern vermisst. Nach
Absprache mit der FF Hall wurde das Haus
begangen und eine akute Einsturzgefahr
des gesamten Dachstuhles sowie der ver‐
bliebenen Räume bzw. der Reste der Ge‐
wölbedecken im 1. Obergeschoss und Erd‐
geschoss festgestellt. Von der inzwischen
eingetroffenen FF Mühlau wurde mittels
Schallortung und Trümmerkamera in gesi‐
cherten Bereichen mit der Ortung bzw. Su‐
che begonnen. Diese verlief jedoch negativ.
Ebenso negativ verlief die Suche durch
Spürhunde der Polizei. Im Erdgeschoss
konnten, nach einer Pölzung durch eine
Baufirma, Bereiche mittels Schremmham-
mer geöffnet und mit der Trümmerkamera
der FF Mühlau kontrolliert werden - die Per‐
son konnte jedoch nicht gefunden bzw. ge‐
ortet werden. Von der BF wurde in weiterer
Folge über diese Öffnung ein Tunnel in den
Schuttkegel vorgetrieben - dies musste aber
aus Sicherheitsgründen abgebrochen wer‐
den. Von den freiwilligen Kräften IBK-Land
und einer Baufirma wurde anschließend be‐
gonnen die Reste der Geschosse bestmög‐
lich zu Pölzen um eine Unterfangung des
Holzdachstuhles zu ermöglichen. Sämtliche
Arbeiten wurden in Anwesenheit mehrerer
Statiker und Baufachleute durchgeführt.
Um das Dach von außen beurteilen zu kön‐
nen wurde mehrmals mit verschiedensten
Einsatzkräften und Sachverständigen über
die Hubrettungsbühne der Berufsfeuerwe h r
aufgefahren. Der anfängliche Plan das Da ch
mittels des Kranfahrzeug der Berufsfeuer‐
wehr zu sichern konnte nicht verwirklicht
werden, da das Kranfahrzeuges an seine
technische Leistungsgrenze gebracht wur‐
de. Diese und weitere Kranarbeiten wurd en
von Privatfirmen mit deutlich stärkeren Krä‐
nen erledigt. Während der gesamten Ein‐
satzdauer wurde die Bausubstanz von ei‐
nem Beobachtungsposten begutachtet, u m
die Einsatzkräfte vor evtl. Einstürzen recht‐
zeitig warnen zu können. Nach Absprache
mit dem örtlichen Einsatzleiter rückten die
Kräfte der Berufsfeuerwehr um ca. 17:45
Uhr wieder nach Innsbruck ab. Für die
Dauer der Abwesenheit des diensthabe n-
den Bereitschaftsoffiziers wurde ein Offizier
nachalarmiert, der in dieser Zeit für Inns‐
bruck zuständig war. Gerade in Altstädten
sind die Gefahren bei Umbauarbeiten sehr
groß, wie dieser Einsatz gezeigt hat.
Am Abend des 20. Mai 2007 wurde
die Berufsfeuerwehr Innsbruck zu
einem Verkehrsunfall in die Luis-Zu-
egg-Straße, Innsbruck, zu einem Verkehrs‐
unfall gerufen. Die Berufsfeuerwehr Inns‐
bruck rückte mit vier Fahrzeugen und zehn
Mann zu diesem Einsatz aus. Ein 15-jähri‐
ger Bursche hatte ein Fahrzeug unberech‐
tigt in Betrieb genommen und in weiterer
Folge die Herrschaft über den PKW verloren.
Er stürzte über eine Böschung hinab, über‐
schlug sich und blieb vor einer Hausmauer
stehen. Der Lenker wurde mit Verletzungen
unbestimmten Grades im Fahrzeug einge‐
klemmt. Nach der Versorgung durch den
Notarzt wurde er von der Berufsfeuerwehr
Innsbruck mittels hydraulischem Rettungs^
gerät aus seiner misslichen Lage befreit un ^
dem Rettungsdienst zum Abtransport in ci j e
Klinik übergeben. Durch die Wucht des U r, _
falles war es zum Totalschaden des PKW g ^ _
kommen. Glücklicherweise sind keine w^j _
teren Personen zu Schaden gekommen - of^
wohl reges Treiben im Bereich des Haus<§s
war. Der PKW wurde von der Berufsfeuer^
wehr auf Straßenniveau gebracht und info | ^
ge von einem privaten AbschleppunterneF^ ^
men abtransportiert.
Wohnhausbrand in Wilten
I
Am 21. Juni 2007 um 0:11 Uhr traf
der erste Notruf mit einer Brand‐
meldung für ein Wohnhaus im
Prämonstratenserweg 5 bei der Berufsfeu‐
erwehr Innsbruck ein. Die Berufsfeuerwehr
rückte mit sieben Fahrzeugen und 20
Mann zur Einsatzstelle aus. Da bereits
während der Anfahrt zahlreiche Notrufe in
der Nachrichtenzentrale eingingen wurde
die FF Wilten sofort mitalarmiert.
Beim Eintreffen der Feuerwehrkräfte waren
bereits mehrere Personen vor dem Haus,
eine Person wurde durch die Berufsfeuer-
wehr ins Freie gebracht. Eine Dachge‐
schosswohnung stand beim Eintreffen der
Einsatzkräfte bereits im Vollbrand und die
Flammen hatten schon auf den Dachbo‐
denbereich übergegriffen. Sowohl im Innen‐
ais auch im Außenangriff bekämpften ins‐
gesamt 75 Mann der Feuerwehr Innsbruck
(BF, FF Wilten, FF Amras und FF Reichenau)
den Brand unter teilweise schwerem Atem‐
schutz. Nach ca. 1,5 Stunden konnte „Brand
aus" gemeldet werden. In der Folge wurden
Aufräumarbeiten und Nachlöscharbeiten
getätigt. Die Brandursachenermittlung war
schon während des Brandes vor Ort und be‐
gann nach dem „ Brand aus" umgehend mit
den Erhebungen. Es stellte sich heraus, dass
es sich um Brandstiftung handelte. Es war
ein schwieriger Einsatz, vor allem durch die
baulichen Gegebenheiten des Gebäudes,
im Speziellem der Bereich des Dachstuhles.
Der Einsatz wurde von sämtlichen Kräften
reibungslos bewältigt.
Kellerbrand in der T i e r g a r t e n s t r a ß e
Am 22. Juni 2007 wurde die Berufs‐
feuerwehr um ca. 01:10 Uhr über
einen Kellerbrand in der Tiergar‐
tenstraße 25 verständigt. Die Berufsfeuer‐
wehr Innsbruck rückte mit vier Fahrzeugen
und 16 Mann aus. Die Einsatzkräfte trafen
wenige Minuten später an der Einsatzstel‐
le ein.
Es schlugen bereits Flammen aus einem
Kellerfenster und eine große Anzahl von
Personen befand sich bereits auf den Bai‐
konen und wartete auf Hilfe. Eine Flucht
durch das total verrauchte Stiegenhaus
war nicht mehr möglich.
Die Berufsfeuerwehr begann mit Unter‐
stützung der Feuerwehr Hötting mit der
Rettung der Personen über eine Drehleiter,
mehrere Schiebeleitern und über das Stie‐
genhaus wobei die Bewohner mit Flucht‐
hauben, die das Flüchten durch stark ver‐
rauchte Räume ermöglichen, ausgestattet
wurden. Es wurden 35 Personen gerettet
und dem Rettungsdienst übergeben.
Der Brand im Keller konnte in der Folge
rasch gelöscht werden. Das Wohnhaus
musste aufgrund der giftigen Brandgase
für längere Zeit gesperrt werden.
KÜWWte.
Am 21. Juli 2007 wurden die Berufs‐
feuerwehr, die Einheiten Wilten,
Amras, Mühlau, Hötting, Vill, Igls,
Neu-Arzl und Reichenau bei einem Wald‐
brand in Patsch unterhalb der Brennerauto‐
bahn benötigt. Gemeinsam mit Feuerweh‐
ren aus dem Bezirk Innsbruck-Land wurde
der Waldbrand bekämpft und gelöscht.
Am 1. August 2007 wurde die Be‐
rufsfeuerwehr um ca. 14:15 Uhr zu
einem gemeldeten Gasgeruch in
den Innrain 141 gerufen. Die Berufsfeuer‐
wehr Innsbruck rückte mit sieben Fahrzeu‐
gen und 18 Mann aus. Die Einsatzkräfte
trafen wenige Minuten später an der Ein‐
satzstelle ein. Nach der Erkundung an der
Einsatzstefle wurde ein Chlorgassaustritt in
der Aufbereitungsanlage eines Schwimm‐
bades in^erTiefgarage festgestellt. Der Be‐
sitzer des im Haus befindlichen Fitnessstu‐
dios atmete beim Betreten dieses Raumes
Chlorgas ein und musste von der Rettung
ins Landeskrankenhaus Innsbruck gebracht
werden. Vorsorglich wurde das gesamte
Gebäude geräumt. Es bestand zu keinem
Zeitpunkt die Gefahr, dass Chlorgas aus
dem geschlossenen Aufbereitungsraum
nach außen dringen könnte. Die Berufsfeu‐
erwehr musste mit Gasschutz (Schutzstufe
3) vorgehen. Nach Eintreffen eines Techni‐
kers wurde die gesamte Anlage abgeschal‐
tet. Das ausgelaufene, mit Chlorgas ver‐
setzte Wasser wurde gebunden. Nachdem
- der Aufbereitungsraum durch die Feuer‐
wehr belüftet wurde konnten Techniker die‐
se Anlage wieder in Betrieb nehmen.