Feuerwehr-Zeitschriften aus Innsbruck und Umgebung
Jg.1993
- S.29
Suchen und Blättern auf rund 2250 Seiten in knapp 90 Heften.
Gesamter Text dieser Seite:
—
JAHRESBERICHT 1993
Seite 27
Einsatz Nr. 1167/1993-21. S. 1993-17.25 Uhr:
Schaummittelbeistellung nach Nußdorf-Debant.
Millionenschaden bei
Großbrand in Osttirol
NUSSDORF-DEBANT.
Beim größten Brand in Osttirol
seit vielen Jahren wurden in
Debant die Betriebsstätte des
Unternehmens „Diogenes
(Kunstgewerbeartikel) sowie
eine „Familia“-Filiale zerstört.
Helmut Pramstaller, einer der
fünf Söhne des Betriebsinha‐
bers, bezifferte den Schaden
mit rund 30 Mio. S.
Als gegen 13 Uhr Flammen
aus dem Einkaufsmarkt schlu‐
gen, gab es Großalarm und alle
örtlichen Feuerwehren rasten
zum Brandort. Auch die Lien‐
zer Wehr rückte mit allem Ge‐
rät, von der neuen Drehleiter
bis zum ausgemusterten Hub‐
steiger, an. Obwohl das Brand‐
objekt zwischen zwei Bundes‐
straßen liegt und die Feuer‐
wehren viel Angriffsfläche
vorfanden, wurden der Markt
und die Betriebsstätte Pram‐
stallers zerstört. Das in einem
Faßhaus — dem laut Guiness‐
Buch der Rekorde größten Faß
der Welt — untergebrachte Bü‐
ro wurde schwer beschädigt.
In den Abendstunden
flammte der Brand neuerlich
auf. Die Osttiroler waren sogar
gezwungen, die Innsbrucker
Berufsfeuerwehr zu Hilfe zu
rufen. Bei Redaktionsschluß
war noch nicht bekannt, ob die
Feuerwehrmannschaften den
Großbrand engültig unter Kon‐
trolle bekommen haben.
Berufswehr
mußte heifen
NUSSDORF-DE‐
B ANT. Der Großbrand in
Debant am Freitag über‐
forderte die Freiwilligen
Feuerwehren Osttirols in
materieller Hinsicht. Mit
dem Sauerstoff kamen sie
gerade noch zu Rande, ob‐
wohl nicht weniger als
300 Atemschutzflaschen
verbraucht wurden. Was
zur Neige ging, war der
Schaum zum Ersticken
des Feuers. Einsatzleiter
Norbert Brugger wollte
die in Brand stehende Hal‐
le des Einkaufsmarktes
Familia mit Schaum flu‐
ten. Doch die Schaumre‐
serven von 2000 Litern
waren verbraucht. So wur‐
de die Berufsfeuerwehr
Innsbruck um Hilfe gebe‐
ten. Sie kam um 21.40 Uhr
mit einem Schaumlösch‐
fahrzeug an und meldete
um 0.50 Uhr „Feuer aus“.
„Die Dachkonstruktion
des Einkaufsmarkts und
der Keller der Firma Dio‐
genes mit seinen 2000
Kunststoffbehältern ha‐
ben die größten Probleme
verursacht“, berichtet Be‐
zirksfeuerwehrinspektor
Hans Stefan. Die Höllen‐
hitze im Keller mußte erst
mit Wasserwerfern ge‐
senkt werden, ehe man in
diese Räume vordringen
konnte. Das Dach wurde
per Kran aufgerissen.
„Wir haben alles an Aus‐
rüstung gebraucht, was
wir besitzen“, erklärt Ste‐
fan. Schadensursache und
Schadenshöhe sind immer
noch nicht offiziell festge‐
stellt.
Eintreffen an der Einsatzstelle um 21,40 Uhr
Vollbrand einer 1000 m2 großen Kellerhalle; 2 B Rohre unter AS im Innenangriff
eingesetzt. Keller mit 4 KR 4/75 geflutet, Brand aus um 0,30 Uhr, 4000 kg Mehr‐
bereichsschaummittel der BF eingesetzt.