Feuerwehr-Zeitschriften aus Innsbruck und Umgebung

Jg.1918

- S.7

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soweit es an ihr liegt, zu wahren und wie bisher fort‐
fahren sich einzusetzen für das Wohl des Nebenmenschen
und sein Eigentum und Habe nach Kräften zu schützen und
vor Unheil zu bewahren. Mit diesem Gelöbnis, das die
Innsbrucker Wehr seit 61 Jahren treu gehalten, sei das
62. Bestandsjahr begonnen und hofft die Kommandantschaft
zuversichtlich die getreue Erfüllung dieses Gelöbnisses auch
in der Einleitung des nächstjährigen Jahresberichtes kon‐
statieren zu können. Diese Voraussetzung ist umso berechtig‐
ter, als die Feuerwehr in ihrer Veranlagung und in ihrem
ganzen Wesen auf rein demokratischer Grundlage ruht und
ihr als Körperschaft das politische Parteigetriebe gänzlich
fern steht und auch fern stehen muß und es gerade dieser
Umstand ist, welchen die Innsbrucker Wehr ihr Ansehen
bei der Bevölkerung verdankt, das sie sich auch in Zukunft
zu bewahren wissen wird getreu ihrem Wahlspruche: „Einer
für Alle und Alle für Einen“.
Gut=Heil!
Jahresgeschichte unserer Wehr!
Einem alten Brauche folgend, die wichtigsten Momente
zuerst zu behandeln, sei es gestattet, an die Spitze des Be‐
richtes über die Ereignisse in unserer Wehr im abgelaufe‐
nen Jahre 1918 jenen über das 40. Wiegenfest der wackeren
IV. Kompagnie zu setzen, welches selbe in einfacher Weise
den Zeitumständen angemessen, am 22. September feierte.
Das Wiegenfest wurde, wie es Wehrmännern geziemt, mit
einer Uebung um 10 Uhr vormittags eingeleitet. In stram‐
mer Ordnung marschierte die Kompagnie zum Uebungs‐
objekt, als welches das Haus und die Tischlerei des Karl
Norer in der Zeughausgasse bestimmt war. Die Uebung
wurde glatt, ruhig und mustergiltig durchgeführt, worauf
vor dem Branddirektor und anderen Mitgliedern der Kom‐
mandantschaft die Kompagnie unter dem Kommando des
Hauptmannstellvertreters Philipp Sailer, — Hauptmann
Siegfried Ortler war leider durch Krankheit ans Zimmer
gefesselt — in strammer Weise defilierte. Abends 8 Uhr fand
dann im Gasthof „Grauer Bär“ die Festversammlung statt,
der außer den Mitgliedern der Kompagnie als Ehrengäste
der Branddirektor und Ehrenhauptmann der Kompagnie
Franz Innerhofer, dessen Stellvertreter Josef Sailer, Maga‐
zinsverwalter Ant. Schwab, Schriftführer Roman Scheran,
Hauptmann der V. Kompagnie Josef Kirchebner mit einer
Abordnung dieser Kompagnie, der ehemalige Hauptmann
Max Schafferer und die Mitgründer der Kompagnie Joh.
Schnaller, Alois Lener, Hans Gstöttner beiwohnten. Haupt‐
mannstellvertreter Philipp Sailer eröffnete die Versamm‐
lung, begrüßte die Erschienenen und verliest eine Zuschrift
des erkrankten Hauptmannes Siegfr. Ortler, in welcher der‐
selbe der Kompagnie die herzlichsten Glückwünsche zum 40.
Wiegenfeste entbietet und der Versammlung besten Verlauf
wünscht. Ein anderes Begrüßungsschreiben ist aus dem
Felde eingelangt vom Kameraden Max Moser. Der Brand‐
direktor spricht der Kompagnie seinen herzlichsten Glück‐
wunsch zu dieser seltenen Feier aus und gibt der begründe‐
ten Hoffnung Ausdruck, daß dieselbe auch weiterhin so
wacker wie bisher und in echter Kameradschaft weiterarbeite
und entbietet in diesem Sinne sein „Gut Heil!“ Branddirek‐
torstellvertreter Josef Sailer überbringt als Obmann des
Feuerwehrbezirksverbandes Nr. 4 die besten Wünsche und
ersucht die Kameraden, auch ferner stramm zur Wehrsache
zu halten. Rottenführer Wilhelm Bernhard ergriff sodann
das Wort zur Festrede, in welcher er eine kurze geschichtliche
Darstellung des Werdeganges der IV. Kompagnie bot, und
dessen trefflichen Ausführungen folgendes entnommen und
anher gesetzt sei.
Im Jahre 1878 erging vom damaligen Oberkomman‐
danten der Innsbrucker Wehr, Josef Melzer, an Kauf‐
mann Anton Halbeis die Aufforderung, in Kohlstadt=Drei‐
heiligen eine eigene Abteilung der Wehr zu bilden. Halbeis
schritt sofort ans Werben von Mitgliedern und schlossen
sich von der heutigen II. Kompagnie, damals 2. Zug,
gleichgesinnte Männer ihm an und darunter auch Bäcker‐