Feuerwehr-Zeitschriften aus Innsbruck und Umgebung
Jg.1918
- S.47
Suchen und Blättern auf rund 2250 Seiten in knapp 90 Heften.
Gesamter Text dieser Seite:
Es wird ersucht, bei Eintritt eines Unfalles sofort durch
den nächst erreichbaren Fernsprecher das Rettungsheim im Rat‐
haus, Fernsprecher Nr. 500, zu verständigen. Bei gleichzeitiger
Derunglückung mehrerer Personen gelangt die Mlassenalarmordnung
zur Anwendung.
Das Rettungsheim kann zu jeder Stunde, bei Tag und
bei Nacht angerufen werden.
Krankenfahrten werden nur gegen eine vom behandelnden
Arzte ausgefertigte Bestätigung, daß der Kranke überführungs‐
fähig ist und an keiner ansteckenden Krankheit leidet, vollzogen
und wird hiefür eine mäßige Gebühr eingehoben, welche bei
Unbemittelten auf die eigenen Kosten erniedrigt bezw. über schrift‐
liches Ansuchen ganz erlassen wird. Krankenüberführungen
sollen mindestens 1 bis 2 Stunden vorher angemeldet werden.
Die Rettungs=Abteilung führt eine im Rettungsheim auf‐
liegende Nachweisung der hauptsächlich in Innsbruck ansässigen
Privatkrankenpflegepersonen beiderlei Geschlechts und vermittelt
dieselben kostenlos. Nachfragende, wie Oflegepersonen wollen sich
bezüglich näherer Auskünfte an das Rettungsheim wenden.
Die Besichtigung des Rettungsheimes, seiner Geräte und
Einrichtungen, wird zu den Tagesstunden bereitwilligst gestattet.
Der engere Ausschuß der Rettungs=Abteilung
der Freiw. Feuerwehr Innsbruck.
Tätigkeitsbericht.
Dach mehr als vierjährigem Kriege war es nun der Rettungs‐
# abteilung der freiwilligen Feuerwehr Innsbruck im abge‐
laufenen zwölften Berichtsjahre gegönnt, von der mit opferfreu‐
diger und vaterländischer Gesinnung geleisteten Kriegstätigkeit
wieder zur ersehnten Friedensarbeit zurückzukehren.
Durch den Umstand, daß weitaus der größte Teil der aus‐
übenden Mitglieder unter die Waffen gerufen war, lastete der
ganze, mehrfach gesteigerte Dienst auf den wenigen zurückge‐
bliebenen Mlitgliedern, die fast Tag und Nacht unermüdlich und
rastlos die zahlreich am Bahnhof ankommenden Militärsanitäts‐
züge erwarteten und die nötigen Transporte durchführten.
Seit dem Herbste 1914 bis Ende Dezember 1918 hat die
Rettungsabteilung mit ihren Hilfsmannschaften 50.677 verwun‐
dete und kranke Soldaten befördert und nach einer sehr nieder
gehaltenen Berechnung dem Staate durch kostenlose Arbeit min‐
destens rund K 300.000•— erspart.
Außer dem „Kriegsdienste“ wurde im Jahre 1918 die
Hilfeleistung der Abteilung in 2675 Fällen angerufen, wodurch
sich die gesamte Friedenstätigkeit seit der am 1. Oktober 1907
erfolgten Aufnahme des Rettungsdienstes auf 22.420 Fälle er‐
höht, eine Ziffer, die sich mit Einrechnung der „Kriegsfälle“ auf
82.007 stellt.
Der Ausschuß erfüllt hier eine angenehme Pflicht, wenn er
den wackeren Samaritern, die jederzeit und bei jedem Wetter den
freiwillig übernommenen Dienst versahen, für ihren Eifer und
ihre Opferwilligkeit den besten Dank und die vollste Anerkennung
zum Ausdrucke bringt.