Feuerwehr-Zeitschriften aus Innsbruck und Umgebung

Jg.1918

- S.10

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von fünf Menschen vom Tode des Erstickens im Vereine
mit mehreren Kameraden besonders ausgezeichnet, sich aber
auch hiebei den Keim zu einer tückischen Krankheit geholt,
der er auch anfangs Mai erlegen ist. Der Kompagnie und
gewiß auch allen Wehrkameraden, die ihn kannten, bleibt
August Lerch unvergeßlich. Im Jahre 1893- legte Anton
Nußbaumer die Führung des 4. Zuges zurück und wurde
Anton Halbeis hiezu durch die Wahl berufen. In seiner
Führerzeit fällt die Neueinteilung der Innsbrucker Wehr
in Kompagnien im Jahre 1897, wobei die Abteilung die
Bezeichnung 4. Kompagnie und der Führer den Titel „Haupt‐
mann“ erhielt. Leider genoß Halbeis diesen Titel nicht
lange, denn schon am 15. Juni 1900 ging dieser allbeliebte
und hochgeschätzte Mann mit Tod ab und vier Tage später
am 19. Juni übernahm Max Schafferer als Hauptmann
das Kommando der 4. Kompagnie. Am 9. April 1904
trat Schafferer von der Leitung der Kompagnie zurück, welche
hiemit Franz Innerhofer durch einstimmige Wahl über‐
nahm. Unter seinem Kommando erhielt die Kompagnie
durch das Wohlwollen des Gemeinderates das jetzige
schöne Magazin in der Grillparzerstraße im Jahre 1907,
sowie die neue Schubleiter, System Magirus, die zur
Hebung der Schlagfertigkeit der Kompagnie wesentlich bei‐
trägt. Am 1. Mai 1908 wurde das dreißigjährige Stif‐
tungsfest der Kompagnie besonders feierlich begangen, nach‐
dem am 14. Mai 1898 das 20jährige und im Jahre 1903.
das 25jährige Gründungfest gefeiert worden war. Bei
diesem Anlasse wurde dem Hauptmanne Innerhofer für
seine vielen Verdienste um die Abteilung ein Ehrenbeil
überreicht. Am 4. April 1911 wurde dem verdienstvollen
Gerätemeister Jakob Norer die Ehrenmitgliedschaft zur
Kompagnie verliehen und derselbe durch ein entsprechendes
Diplom ausgezeichnet. Am 5. August 1911 fand eine Ehnung
des tüchtigen Steigerführers Heinrich Wackerle anläßlich
seiner silbernen Hochzeit statt. Am 10. Oktober 1912 wurde
Johann Norer, beliebt wegen seiner Pflichttreue als
Wehrmann und Kamerad, zu Grabe getragen. Mit der Ver‐
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sammlung am 18. August 1914 ist die Kompagnie in die
Kriegszeit eingetreten und haben dann in der Folge 22
Mann von der Kompagnie den braunen Duxer des Wehr‐
mannes mit dem feldgrauen Kriegerrock umgetauscht. Am
31. Oktober 1914 wurde Hauptmann Innerhofer an Stelle
des leider allzufrüh am 23. Juli 1914 verstorbenen, jedem
Innsbrucker Wehrmanne unvergeßlichen Max Klammer zum
Branddirektor und Oberkommandanten der Innsbrucker
Wehr gewählt, wodurch die Kompagnie verwaist wurde;
allein nicht lange blieb dieselbe ohne Kommandanten, in‐
dem bereits am 7. November Siegfried Ortler einstimmig
zum Hauptmann vorgeschlagen und in der Folge aush
ebenso gewählt wurde. Ortler leitet heute noch als wür‐
diger Nachfolger Innerhofers und getragen von der Liebe
und dem Vertrauen seiner Kameraden die Geschicke der
Kompagnie mit tatkräftiger Hand. Innerhofer wurde zum
Ehrenhauptmann ernannt und ihm diese Ernennung am 5.
Jänner 1915 durch Ueberreichung eines entsprechenden Di‐
ploms beurkundet. Von den Mitgründern der Kompagnie
leben noch vier, nämlich Alois Lener, Johann Schnaller,
Hans Gstöttner, die in der Wehrversammlung anwesend
sind, und Johann Stöckl. Von den 22 ins Feld gezogenen
Kameraden hat die Kompagnie das Glück keinen als ge‐
fallen zu beklagen. Der Stand der Kompagnie zählt beim
40. Stiftungsfeste 41 Mann. Seit der Gründung hat die‐
selbe bei 700 Brände mitgemacht. In der Kompagnie selbst
herrscht heute noch derselbe Friede und kameradschaftliche
Geist, der eben befähigt ist, Gutes zu schaffen. Und das
kann sich die IV. Kompagnie der Innsbrucker Wehr an
ihrem vierzigjährigen Stiftungsfeste mit Stolz und Befrie‐
digung sagen, wir haben unsere Pflicht getan und erfüllt,
wie es einem echten Wehrmann geziemt, darum IV. Kompagnie,
halte deinen Wehrschild rein, wie du es seit 40 Jahren getan!
Frisch in der Tat, dem Nächsten zu helfen,
Fromm im Herzen, Gutes zu tun,
Froh gegen deine Kameraden
Frei im echten deutschen Manneswort!
Das walte Gott!