Feuerwehr-Zeitschriften aus Innsbruck und Umgebung

Jg.1914

- S.35

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Am 14. April praktische Uebung der 2. Gruppe im Rat‐
haushofe.
Am 16. April praktische Uebung der gesamten Abteilung
am Ausstellungsplatze; hernach Abteilungsversammlung.
Am 18. April hielt die freiwillige Feuerwehr Innsbruck
beim „Grauen Bären“ ihre Jahreshauptversammlung ab, an der
sich die Mitglieder der Rettungs=Abteilung recht zahlreich beteiligten.
Gruppenführer=Stellvertreter Josef Elsensohn wurde als Ab‐
geordneter für den Feuerwehrbezirksverbandstag in Fulpmes gewählt,
während die Kameraden Franz Rohm und Johann Gabriel Epp das
Diplom für 10 jährige Dienstzeit erhielten.
Am 20. April praktische Uebung der 1. Gruppe im Rat‐
haushofe.
Am 23. April Prüfung über erste Hilfeleistung des Sanitäts‐
schülers Josef Dinkhauser.
Am 24. April Wohltätigkeitsvorstellung des katholischen
Gesellenvereines im Kolpingsaale „Im Zeichen des Kreuzes“
Am 29. April Praktische Uebung am Ausstellungsplatze.
Am 2. Mai Zwanglose Zusammenkunft beim Grauen Bären“
und Begrüßung der von Auswärts erschienenen Kameraden zum
Samaritertag.
Am 3. Mai halb 11 Uhr vormittags fand im Adlersaale
des Stadtsaalgebäudes der 2. deutschtirolische Samariterlandesver‐
bandstag statt. Von den 20 dem Verbande angehörigen Samariter‐
vereinen hatten 18 Vereine die Tagung mit 24 Abgeordneten
beschickt. Zu Beginn der Tagung wurden die Berichte der beiden
Schriftführer und des Geldwartes befriedigend zu Gehör ge‐
bracht, worauf der Chefarzt Dr. Tschamler mehrere, die erste
Hilfeleistung betreffenden Fragen erörtert. Herr k. k. Statthalterei‐
rat Dr. von Kutschera machte als Landessanitätsreferent die freudig
aufgenommene Zusage seiner bestmöglichsten Förderung des
Samariterwesens und Herr k. k. Generalstabsarzt Dr. Johann Plahl
gab dieselbe Zusicherung als Vertreter im „Noten Kreuz“. Der Vor‐
sitzende dankte den beiden Rednern und besprach mehrere innere An‐
gelegenheiten, worauf die einmütig verlaufene Versammlung ihren
Abschluß fand.
Um halb 3 Uhr nachmittags fand sodann seitens der Inns‐
brucker Rettungsabteilung in der Ausstellungshalle eine Schau‐
übung statt, die von vielen hohen Persönlichkeiten und zahlreichen
Zuschauern besucht war. Der Uebung war folgende Annahme zu
Grunde gelegt: Es wurde ein Massenunfall angenommen, der da‐
durch entstanden war, daß ein stark bewohntes Haus einstürzte,
wodurch viele Personen verletzt wurden. Durch einen in den
Trümmern entstandenen Brand waren außer Weichteilwunden und
Knochenbrüchen auch Rauchvergiftungen vorgekommen. Von der
telephonisch alarmierten Rettungsmannschaft kam naturgemäß die
Radfahrerabteilung zuerst an und machte sich sofort an die Ver‐
sorgung der Verwundeten. Als solche hatte die Waisenhausvor‐
stehung 23 Zöglinge beigestellt. Gar bald waren die entsprechenden
Verbände angelegt, so daß die Patienten in die Rettungswagen
aufgenommen werden konnten. Ein Einlagerungsapparat für Trag‐
bahren zum Transporte mehrerer Verletzter wurde neben dem
Zelte aufgeschlagen. Nachdem letzteres als ein mit Rauch angefüllter
Raum angenommen worden war, wurde die Rettung von zwei
Knaben aus diesem mittelst Rauchmaske vorgeführt. Als die Hifs‐
tätigkeit beendet war, wurde alles in den Wagen versorgt und in
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einer Reihe vor den Ehrengästen aufgestellt. Nach erfolgter Vor‐
beifahrt vor dem Bürgermeister fand diese in allen Teilen erakt
durchgeführte Uebung ihr Ende.
Mit einer zwanglosen Zusammenkunft aller Samariter im
Hungerburgseehof fand dieser 2. deutschtirolische Samaritertag seinen
Abschluß.
Am 10. Mai Besichtigung des anatomischen Institutes unter
der bewährt freundlichen Führung des Herrn Professors Dr. Greil.
Am 14. und 15. Mai fanden im Saale des Gewerbe‐
förderungsinstitutes in der Meinhardstraße durch Dr. Tschamler
die Prüfungen über erste Hilfeleistung statt. Der Kurs dauerte
vom 6. November 1913 bis 7. Mai 1914 und umfaßte 24 Vortrags‐
abende, die in ihrer Höchstziffer von 47 Zuhörern besucht wurden.
Der Prüfung unterzogen sich 29 Aufnahmewerber und 7 Sicher‐
heitswachmänner mit durchwegs befriedigendem Erfolge. Von
Ersteren haben sich sodann 17 zum Eintritte in die Rettungsabteilung
bereit erklärt.
Am 17. Mai zweite Besichtigung des anatomischen Institutes
unter der entgegenkommenden Führung des Herrn Professors
Dr. Greil.
Am 22. Mai veranstalteten Frau Louise Baygar geb. Dalet
und Fräulein Margarete Pinsard im Leo=Saale mit ihren Schülern
und Schülerinnen eine Wohltätigkeitsvorstellung in französischer
Sprache, die sich eines sehr guten Besuches erfreute.
Am 24. Mai hat sich in den Reigen der Innsbrucker Fest‐
lichkeiten ein Neuling eingereiht — der Blumenwagenkorso. Aus
verschiedenen Rücksichten hatte man von der Abhaltung eines Blumen‐
tages nach dem Beispiele von 1912 und 1913 Abstand genommen
und ist zu dieser Art von Wohltätigkeitsveranstaltungen über‐
gegangen. Auf dem Rennwege und ganz besonders in der anschließen‐
den englischen Anlage waren allerlei schöne Zeltbauten erstanden,
in denen es gar viele Getränke, Eßwaren und Blumen zu kaufen
gab, die von Frauen und Mädchen dargeboten wurden. Unter
Vorantritt der Wiltener Musikkapelle entwickelte sich nach 2 Uhr
der Korso vom großen Kasernhof durch die Universitätsstraße
zum Rennweg. Ein prachtvolles Bild einer Menge wunderbar
mit Blumen geschmückter Wagen entrollte sich hier vor den Augen
der nach tausenden zählenden Zuschauer.
Abends, als sich in den Anlagen bereits ein Gartenfest in
großem Stile entwickelt hatte, wurde die Preisverteilung vor‐
genommen. Das Reinerträgnis dieser Veränstaltung wurde zu
Zweidrittel der Sammlung für die österreichische Luftflotte und
zu einem Drittel unserem Autofonde gewidmet und gebührt den
veranstaltenden P. T. Herren vom Luftflottenverein hiefür unser
innigster Dank. Die Mitglieder der Rettungsabteilung sowie auch
viele Kameraden von der Innsbrucker freiwilligen Feuerwehr waren
vollauf mit der Aufrechterhaltung der Ordnung usw. beschäftigt, auch
waren 2 „fliegende Rettungswachen“, im Klosterkasernhof und beim
Stadttheater errichtet.
Am 28. Mai wurden durch Obmann Stainer im Saale
des Gewerbeförderungsinstitutes die Prüfungen über Dienstvorschrif‐
ten abgehalten, der sich 18 Aufnahmewerber unterzogen.
Am 31. Mai und 1. Juni unternahmen die Ausschußmit‐
glieder Stainer, Gasser, Müller, Elsensohn und Spingler eine sehr
lehrreiche Autostudienreise nach München und Salzburg.