Feuerwehr-Zeitschriften aus Innsbruck und Umgebung

Jg.1911

- S.30

Suchen und Blättern auf rund 2250 Seiten in knapp 90 Heften.





vorhergehende ||| nächste Seite im Heft

Zur letzten Suche
Diese Ausgabe –
Alle Ausgaben

Dieses Bild anzeigen/herunterladen

Gesamter Text dieser Seite:
12
tion zusammenschließen, die erst imstande sein wird,
die Samariterbestrebungen ihrem Ziele nahezubringen.
Der zu gründende österreichische Samariter=Reichsverband
hätte hauptsächlich folgende Aufgaben: Durchführung des
II. Internationalen Kongresses für Samariter= und Ret‐
tungswesen in Wien im Jahre 1913, die Einleitung zur
gesetzlichen Festlegung der Beitragspflicht der Unfall= und
Lebensversicherungsgesellschaften, die Anstellung von Wan‐
derlehrern, die Verbesserung der Lehrmittel, die Erwirkung
der Auflassung der Erbsteuer für Rettungsabteilungen,
die Schaffung eines Pensionsfondes für die Berufs=Sa‐
nitätsmänner und vieles Andere. Da sich bei uns in
Tirol das Rettungswesen noch in den ersten Anfängen be‐
findet, ist eine große Arbeitsleistung notwendig, welche
seitens der Feuerwehr=Bezirks= und Landesverbände nicht be‐
wältigt werden kann, da dieselben ohnedies für ihre Zwecke
überlastet sind. Die Gründung eines unabhängigen Sa‐
mariterlandesverbandes ist somit dringend erforderlich,
wenn das Samariterwesen in Tirol überhaupt ausgebaut
werden soll.
Am Beginne des 6. Bestandsjahres erübrigt uns nur
noch der Wunsch, daß die unserem Samariterwerke in so
erfreulicher Weise allseits entgegengebrachten Sympathien
sich, wenn möglich, noch vermehren mögen. Die Rettungs‐
abteilung aber wird ihren freiwillig übernommenen Pflichten
im Dienste der Allgemeinheit gern Mann für Mann jeder‐
zeit und gegen jedermann, ohne Ansehen des Standes und
der Person, wie bisher, getreu ihrem Wahlspruche „Edel
sei der Mensch, hilfreich und gut“ gerecht werden und sich
für ihre Arbeit und Mühe reichlich belohnt sehen durch
die Anerkennung, die ihr in allen Bevölkerungskreisen zu‐
teil wird.
Für den engeren Ausschuß der Rettungsabteilung
der freiw. Feuerwehr Innsbruck:
Der 1. Schriftführer: Der Obmann:
Ferdinand Belsler. Leo Stainer.
Chronik.
Am 5. Jänner: Vortrag Dr. Tschamler über „Erfrie‐
rungen“, hernach erste Abteilungsversammlung.
Am 14. Jänner: Beistellung einer fliegenden Wache
zum Schlittenrennen am großen Exerzierplatz (mit 2 Mann).
Am 15. Jänner: Ebenfalls (mit 5 Mann).
Am 19. Jänner wurde im Hotel „Goldener Greif“
die zahlreich besuchte vierte Jahreshauptversammlung ab‐
gehalten. Nachdem Obmann Stainer die Erschienenen be‐
grüßt hatte, erstatteten die Ausschußmitglieder ihre Be‐
richte, welche insgesamt mit Befriedigung zur Kenntnis ge‐
nommen wurden. An Stelle des nach Telfs übersiedelten
zweiten Schriftführers Hans Müller wurde Karl Lanner
als sein Nachfolger gewählt. Obmann Stainer dankte dem
gesamten Ausschusse für seine treue und aufopferungsvolle
Mithilfe, der Stadtgemeinde, der Sparkasse, dem Lande,
dem Roten Kreuze und der Presse, sowie den beitragen‐
den Mitgliedern und vielen Wohltätern für ihre wertvolle
Unterstützung. Warme Worte des Dankes, die stets bei‐
fällig ausgenommen wurden, spendeten im weiteren: Herr
Branddirektor Baron Graff, namens der Freiw. Feuer‐
Feuerwehr Innsbruck und Herr Gemeinderat Professor
Dr. Alois Lode namens der Stadtgemeinde. Herr Redak‐
teur Adalbert Sikora versprach sodann, daß die Zeitungen
stets bestrebt sein werden, die Rettungsabteilung zu unter‐
stützen und ganz besonders für die Gründung von solchen
in größeren Orten Tirols einzutreten. Von einem Mit‐
gliede wurde die Anregung gegeben, einen leichteren Ret‐
tungswagen anzuschaffen, der sich zu Bergfahrten besser
eignet als die beiden bisherigen. Auch der Wunsch nach