Feuerwehr-Zeitschriften aus Innsbruck und Umgebung

Jg.1908

- S.34

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in den schwierigsten und oft unangenehmsten Lagen stets gern und
willig aufgebracht und nie erging ein Ruf an die Rettungsabteilung,
ohne daß ihm nicht sofort Rechnung getragen worden wäre. Die
Raschheit ihres Erscheinens und die zielbewußte Hilfeleistung fanden
nicht nur bei der Bevölkerung, sondern in besonders ehrender Weise
auch bei den Herren Arzten oft die lobendste Anerkennung, die für
die Rettungsabteilung nur wieder einen neuen Ansporn bildete, sich
diese Anerkennung durch stete Schlagfertigkeit und Tüchtigkeit immer
aufs neue zu verdienen.
Über die Tätigkeit der Abteilung im letzten Jahre geben die
angefügten statistischen Tabellen eingehende Auskunft und eine inter‐
essante Übersicht über das fortwährende Anwachsen der Aufgaben.
Erwähnenswert ist besonders auch die wiederholte Inanspruchnahme
der Rettungsabteilung außerhalb Innsbrucks, besonders für Kranken‐
transporte, da die zweckmäßige Einrichtung der beiden Rettungswagen
auch die Überführung Schwerkranker, die sonst nicht mehr transport‐
fähig wären, noch ermöglicht. So wurde die Hilfe der Abteilung
zu Überführungen von (bezw. nach) Sistrans, Aldrans, Amras, Lans,
Igls, Natters, Völs, Kranebitten, Zirl, Mühlau, Arzl, Thaur, Hl. Krenz,
und Hall mittels Rettungswagens in Anspruch genommen. In einigen
Fällen wurden auch Kranke von zwei Sanitätsmännern mittels Trag‐
oder Räderbahre von ihren Wohnorten abgeholt, auf die Eisenbahn
gebracht und nach Innsbruck überführt. So sind zu nennen Trans‐
porte von Brixlegg, Steinach, Fritzens und Eppan bei Bozen.
Ein vom deutschen Männergesangverein gegebenes Versprechen
auf Abhaltung eines Wohltätigkeitskonzertes mußte, da die Wohl
tätigkeit der Innsbrucker Bevölkerung durch das große Brandunglück
in Zirl vom 21. Juni 1908 ohnedies so sehr in Anspruch genommen
worden war, bis auf weiteres verschoben werden.
Im Herbst widmete die bestbekannte Nationalsänger=Familie
Egger=Rieser unserem Vereine aus eigenem Antriebe einen Abend zu
Gunsten unserer notleidenden Kasse. Das Konzert fand am 23. Sep‐
tember 1908 in der sehr geräumigen Veranda des Gasthauses zum
Bierwastl statt und warf entsprechend dem sehr guten Besuche eine
schöne Summe ab.
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Kurz vor Jahresschluß wurden von Seite des Vereins 100.000
Stück Wohltätigkeitsmarken angefertigt. Dieselben sind im Hochformate
gehalten und zeigen die Maria Theresienstraße mit der Annensäule
und der nördlichen Gebirgskette im Hintergrunde. Es wurden 3 Werte,
2, 5 und 10 Heller angefertigt. Verschiedene Geschäftsleute haben in
liebenswürdigster Weise den Verkauf übernommen und zeigt sich nach
diesen neuen Verschlußmarken eine sehr rege Nachfrage, so daß man
sich mit Recht einen schönen Reingewinn erwarten kann.
Für alle die angeführten hochherzigen Zuwendungen sei hiemit
in geziemender Weise unser bester Dank gesagt; nicht minder herzlich
gedankt sei aber auch allen Wohltätern, die das humanitäre Institut
durch regelmäßige Jahresbeiträge und Spenden förderten und dazu
beitrugen, für den Fortbestand und die Weiterentwicklung der frei‐
willigen Rettungsabteilung eine gesicherte Grundlage zu schaffen. Unser
Dank gilt aber auch der Tagespresse, welche unsere Bestrebungen
jederzeit unterstützte.
Zu größtem Danke verpflichtet sind wir dem Herrn Bürger‐
meister Wilhelm Greil, sowie dem gesamten Gemeinderate für das
uns stets entgegengebrachte Wohlwollen.
Diesen Dankesworten schließt sich noch die ebenso herzliche Bitte
an, der Rettungsabteilung der Freiwilligen Feuerwehr Innsbruck auch
im begonnenen dritten Vereinsjahre die bisher bewiesenen Sympa‐
thien bewahren und betätigen zu wollen. Die werktätige Unter‐
stützung durch Zuwendung von Jahresbeiträgen, Vermächtnissen und
Gelegenheitsspenden aller Art ist auch weiterhin unbedingt notwendig
und wünschenswert. Denn waren auch im abgelaufenen Jahre die
Einnahmen recht beträchtlich, so standen ihnen auch ganz ansehnliche
Ausgaben für die bereits im letzten Jahresberichte angekündigte Aus‐
gestaltung der Rettungsstation, für die Ergänzung und Vervollständi‐
gung der Hilfsmittel und für erhöhte Betriebsauslagen gegenüber. Die
Nachschaffung der Verbandsmaterialien, Medikamente und notwendigen
Instrumente, der Wäsche und der sehr ansehnlichen Bespannungskosten
für die beiden Rettungswagen, die Neuanschaffung eines eigenen Pferde‐
geschirres, die Löhne und Vergütungen, Telephongebühren u. s. w.
ließen auch die Ausgaben auf K14,159·46 anwachsen, so daß nur ein