Feuerwehr-Zeitschriften aus Innsbruck und Umgebung
Jg.1896
- S.7
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Gesamter Text dieser Seite:
1. September. Beerdigung des Feuerwehrmannes außer
Dienst, Andrä Wieser.
5. September. Reise der Delegierten des tirolischen
Verbandsausschusses: Victor Baron Graff und Christoph
Hummel und der Delegierten der Innsbrucker Feuerwehr Joh.
Gutleben, Ernst Dörries, Jakob Norer, Johann Hop‐
pichler Al. Maaß und Hans Scheyring zum VI. öster‐
reichischen Feuerwehrtage nach Klagenfurt.
Die Delegierten traten am 4. September nachts ihre
Reise an und trafen nachmittags in der festlich geschmückten
Stadt Klagenfurt ein, wo sie eine freundliche Aufnahme fanden.
Der Obercommandant, als Obmann des Landesverbandes
für Tirol, Mitglied des österreichischen Feuerwehrausschusses,
betheiligte sich bereits abends an der Sitzung im Berathungs‐
zimmer der freiwilligen Feuerwehr.
In der Sitzung am 6. September wurden sämmtliche
Verhandlungsgegenstände der am folgenden Tag stattfindenden
Sitzung des VI. allgemeinen österreichischen Feuerwehrtages
durchberathen und damit ward die Möglichkeit geschaffen, das
reichliche Material für diese Sitzung in kurzer Zeit zu bewältigen.
Nach der Eröffnung und Begrüßung der Delegierten durch den
Landespräsidenten, den Landeshauptmann und dem Willkomm‐
gruß des Bürgermeisters wurde der Bericht des I. Vorsitzenden
des österreichischen Feuerwehrausschusses, Reginald Czermack,
erstattet. Dem folgten die Anträge der Landesverbände Tirol,
Böhmen, mähr.=schles. Verband 2c. 2c.
Folgende Anträge wurden von Tirol eingebracht und an‐
genommen:
„Der VI. österreichische Feuerwehrtag beschließt, dass der
ständige österreichische Feuerwehrausschuss den Auftrag erhalte,
die Frage wegen Einführung von Wettbewerben in ernste
Erwägung zu ziehen. Die Landesverbandsleitungen sind um
Gutachten anzugehen und nach Einlangen derselben ist auf
Grund des gesammelten Materials eine Wettbewerbeordnung
auszuarbeiten, falls die Gutachten ein hiefür günstiges Resultat
im Principe ergeben.“
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Weiters:
„Der ständige österreichische Feuerwehrausschuss möge bei
ten betreffenden k. k. Ministerien um Subventionen und Reise‐
tipendien zum Behufe der practischen und einheitlichen Ausbildung
er Feuerwehren der einzelnen Landesverbände petitionieren
ind denselben damit betrauen, im Falle einer günstigen Erledigung
dieser Petition die Durchführung dieser Angelegenheit nach
vorausgegangener Einholung der Gutachten der Landesfeuerwehr‐
verbände zu regeln.“
„Der VI. österreichische Feuerwehrtag spricht sich dahin
aus, dass die Einführung von Pflichtfeuerwehren gesetzlich an‐
zustreben ist, wobei unter dem Begriffe Pflicht eine allgemeine
Dienstableistung von jedem Bewohner zu verstehen ist und nicht
etwa nur die Pflicht der Gemeinden, für Löschmannschaft Sorge
zu tragen, falls sich keine freiwillige Feuerwehr bildet oder sich
erhalten kann.“
Nachmittags fand der Festzug statt und anschließend wurde
die Uebung der freiwilligen Feuerwehr Klagenfurt abgehalten.
Leider hatte ein plötzlich heraufgezogenes Gewitter mit sehr
starkem Regen begleitet, nicht gestattet die Uebung zu Ende zu
führen und zertheilte sich die ganze Gesellschaft, um sich abends
in verschiedenen Localien wieder zu finden.
Der Herr Bürgermeister hatte den Festabend eröffnet und
bei der Gelegenheit den ältesten Feuerwehrmann Kärntens, den
Herrn Ferdinand Jergitsch, der sich als langjähriger Ober‐
commandant der freiwilligen Feuerwehr Klagenfurts und als
Verbandsobmann große Verdienste erworben, geehrt.
Zur Verherrlichung dieses Abends trug die Liedertafel
einige Chöre vor.
Am 7. September wurde Früh 8 Uhr die Schulübung
im Uebungshofe der Feuerwehr Klagenfurt abgehalten und
Nachmittag wurden Ausflüge in die Umgebung gemacht.
Die Tage in Klagenfurt werden den Theilnehmern stets
in angenehmer Erinnerung bleiben.
Am 12. und 13. September feierte das liebliche und
gastfreundliche Städtchen Kitzbühel ein gar schönes und seltenes