Feuerwehr-Zeitschriften aus Innsbruck und Umgebung

Jg.1893

- S.5

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Einleitung
Wieder stehen wir am Schlusse eines Jahres, wo wir Rechenschaft über unsere Thätig‐
Zeit und unser Wirken im Vereine heden mnsten. Ffallen wird, wie wir es in den früheren
Wenn der heurige Bericht n###ir dies hauptsächlich dem Umstande zuschreiben, daß das
Jahren gewohnt waren, so musserdler Landes=Ausstellung war, und sehr Viele in geschäft‐
heurige Jahr, das Jahr der findert wurden, ihren bisherigen Obliegenheiten nachzukommen
licher wie in anderer Weise verhin... „hulicher Thätigkeit herangezogen wurden. So kam
und zu neuer ungewohnter und außergewounseren Körper kaum zu Stande zu bringen waren,
und sehr Viele sich gewöhnten, an die Pflicht der freiw. Feuerwehr gegenüber zu allerletzt
In Fulgen dfite die Feuerwehr bezahlt werden müssen. Alles war Ausstellung
wöhnen, daß aret erete sich in der Abrigen Vereine Innsbrucks erlitten dieselbe, wenn nicht
un Nicht allein die Feuerwey“, Star“ wie Innsbruck, die derartige Ausstellungen hatten,
größere Einbuße. Viel größere Städte w #ien es daher doppelt fühlen, daß eine derartige
laborirten an derselben Krankheit und wir anbtrufen muß, die noch länger anhalten wird.
Kräfteanstzengung eine solche Abtschilend.: Punkt wäre dann zu suchen, daß das 35jährige Fest
Ein weiterer nicht zu unterstage ißlichen Gesundheits=Verhältnissen aufgegeben werden
vorigen Jahres wegen den betunnten mite kam Unzufrievenhet, trotz eifrigster Ermahnung
mußte. Viele verloren dabei die Freude, lich eine derartige Theilnahmslosigkeit eintrat, aus
iszuharren und weiter zu arbeiten, bis en, angesagten Uebungen und Versammlungen zu
der sich nur einzelne emporrafften, uurgt an die Commandantschaft und an den erweiterten
erscheinen. Unter solchen Umstandenir über solchen Umständen noch die uns anvertrauten
Ausschuß die Frage verarhundene Verantwortung gegenüber der Gemeinde=Vertretung und
Stellen und die damn verbundene Bere. Und die Antwort fiel dahin aus.
der Bevölkerung weiter tragen oder nicht:ehr. Aber das Bewußtsein der Stadt einen
Unter solchen Umständen undedingt klären: Es geht so nicht mehr, da habt ihr unsere
schlechten Dienst zu derweiteneissicht, daß dann nur zwei Dinge möglich sind, entweder eine
Stellen und die sicherei unserer Stadt,
lösen sei oder nicht. In mehreren Sitzungen und Berathungen der Commandantschaft, des
erweiterten Ausschusses und sämmtlicher Chargen wurde die Dienstordnung auch durchberathen
knnend werhorechungen und Sheent und nenes frisches Leben betuden und der Körper n
seiner Tüchtigkeit wieder jene hervorragende Stelle einnehmen, die man von der Feuerwehr
der Landeshauptstadt zu erwarten berechtiget ist.
Bevor wir zu unserer chronologischen Mittheilung schreiten, müssen wir leider hier noch
zwei schwere Verluste für unseren Körper verzeichnen. Der erste war der Verlust unseres Ehren‐
mitgliedes und Sparkasse=Direktors Herrn Dr. Hans Tschurtschenthaler, Ehrenbürger und Alt‐
— Bürgermeisters der Landeshauptstadt, dem die hiesige Feuerwehr im Vereine mit den durch
Waan berufenen Commandanten Ing. Pezzrt den großen Aufschwung verdankt, den sie-Aufe#
Leder 70er Jahre genommen, der allezeit als Bürgermeister wie als Sparkasse=Director ein
warmer Freund und eifriger Förderer unseres Institutes war. Ehre seinem Angedenken! Die
Erde sei ihm leicht!„ ‐
Den zweiten Verlust, Gott sei Lob, nicht nur durch den Tod, sondern nur durch den Rüchte,
des Herrn Dr. Falk von der Stelle des Bürgermeisters, in welcher Stelle er sich solche
dienste um die Verbesserung des Feulöschwesens unserer Stadt (wir verweisen an dieser
nur auf die Hochdruckleitung mit den zahlreichen Hydranten und der Anschaffung der Maging
leiter) und sich unseres Körpers so wohlwollend in seiner einflußreichen Stelle an
nommen hat, daß die Feuerwehr ihn zu ihrem Ehrenmitgliede ernannte und ihrer Freude
seiner 5. Wiederwahl zum Bürgermeister und Ernennung zum Ehrenbürger durch einen solen‐
Fackelzug Ausdruck gab. bie
Wir gestatten uns hier der Hoffnung Ausdruck zu geben, daß unser Ehrenmitglieb
wohlwollenden Gesinnungen des Bürgermeisters und Lösch=Directors auch in die neue
mithinübernehmen und derselben lange in Gesundheit und Glück vorstehen möge. das
So treten wir denn das neue Jahr mit dem festen Vorsatz an, das Vertrauen,
Gemeinderath und Bevölkerung in uns setzen, durch rastlosen Eifer, durch stramme Discibi
nd durch muthiges und gut geschultes Eintreten gegen das Element daß in haksmisfen 1“,
männer: Georg Dietrich, Joh. Kastner, Ant. Gratl, Alois Müller und Ernst Dörries gewählt.
Weiters machte Herr Al. Epp auf die Verlautbarung des am 22., 23. und 24. Juli
in München stattfindenden XIV. deutschen Feuerwehrtag aufmerksam, ermunterte die Anwesenden zur
zahlreichen Theilnahme, indem von allen Gauen Deutschlands und Deutsch=Oesterreichs circa
20.000 Feuerwehrmänner zusammenkommen dürften und beste Gelegenheit sich bietet vieles
zu sehen und zu lernen. zi sich dierel,
7. Mai. Floriani=Amt in der Johanneskirche.
14. Mai. Bezirks=Feuerwehrtag in Zirl. Unsere Delegirten und viele Feuerwehrkameraden
unter der Führung des Bezirks=Obmannes Franz Kerber betheiligten sich an diesem Feste,
das in höchster Weise als sehr gelungen bezeichnet werden mußte.###77
Der heurige Bezirks=Feuerwehrtag wird in Hötting bei Innsbruck stattfinden.
11. Juni. Hauptmusterung und 1 Haupt=Uebung. (Brandobject Adlerstadl Innrain und
Bürgerstraße).
15. Juli. Zum 25jährigen Gründungsfeste des Haller Turn= und Feuerwehr=Vereines
betheiligte sich sehr zahlreich die Innsbrucker Feuerwehr mit ihrer Fahne. Circa 500 Theil‐
nehmer bildeten den Festzug, darunter der ganze Gauverbands=Ausschuß. — Tl
17. Juli. Die freiw. Feuerwehr veranstaltete ein kleines Fest in der Veranda beim
des Namenstages ihres Obercommandanten, und Herr Al. Epp
Spritze in Innsbruck, ein Ereignis, das den Beginn einer neuen Aera im Löschwesen nicht
nur in Innsbruck, sondern in Tirol überhaupt einleitete. Von den Männern, die damals im
Dienste der Feuerwehr standen, haben sich noch 18 zusammengefunden, um dies Ereignis im
tit der Feuerwehr würdig zu feiern. Nenn davon stehen noch im activen Dienste der
Imst und Bezirksrichter v. Burlo dankten theils schriftlich theils telegraphisch für die gesendete
Einladung und entschuldigten ihr Nichterscheinen. Viele herzliche Worte wurden nun gewechselt,
und manche Erinnerung von dazumal wurde wieder aufgefrischt.
22. Juli. Etwa 30 Mitglieder unserer Feuerwehr reisten mit der Musikkapelle nach
München zum XIV. deutschen Feuerwehrtage.
Circa 200 tirolische Feuerwehrmänner unter der Führung des Gauverbands=Obmannes
Herrn Al. Epp fanden sich dort ein.
* 3. September. Die freiw. Feuerwehr nahm am Gründungsfeste der Rumer Ortsfeuer‐
wehr Aei. 29. September betheiligte sich die freiw. Feuerwehr mit Musik und Fahne am
Leichenbegängnisse ihres hochverdienten Ehrenmitgliedes Dr. Hans Tschurtschenthaler, Altbürger‐
meister und Spartahte=Diszein: Brande in Aldraus halb 12 Uhr Nachts wurde die bemannte
Landfahrspritze zur Hilfeleistung abgesendet.
14. October. Schlußübung der freiw. Feuerwehr. Als Brandobject diente das Scheyring‐
haus, Universitätsstraße Nr. 10. H. Jonermehr b
Anläßlich der Kaiserfeier am 28. October veranstaltete die freiw. Feuerwehr bei der
Serenade des tirol. und vorarlb. Sängerbundes einen Fackelzug.
Am 18. Nov. versammelten sich der Landesfeuerwehr=Ausschuß bestehend aus dem Ob‐
Am 18.9 Pezirksverbände und den Mitgliedern des geschäftsführenden Gauver‐
Von Hrmeck und Ankon Gröbmer ans Gessensaßz. Der D0
Müller war durch veranetheit very Werk., waren anwesend die in Innsbruck wohnenden Mit‐
glieder des Gauverbands=Ausschusses Al. Epp, Victor Baron Graff, Josef Jörg, Josef Satt‐
leder, Christof Hummel und Ant. Lener. Als Vertreter des hohen Landesausschusses beehrte
Cansamtns nun die umfassenden Thätigkeitsberichte des Gauverbauds=Obmannes, des
Schriftführers und Cassier zur Verlesung, denen zu entnehmen ist, daß im abgelaufenen Jahre
der Verband abermals gewachsen ist, indem derselbe gegenwärtig 141 Feuerwehren mit
10.148 Mann gegen 150 Urterwehreng an die verschiedenen verunglückten resp. beschädigten
Landesauschuftes betrefend die Verwendung des behufs Durchführung