Feuerwehr-Zeitschriften aus Innsbruck und Umgebung
Jg.1882
- S.25
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immer drohender heranzog. Ohne den Eintritt der Dunkelheit abzu‐
warten, setzte sich der Zug unter Begleitung der Fackelträger mit
ihren angezündeten Petroleumfackeln in Bewegung. Es war eine noch
immerhin stattliche Doppelreihe, welche sich nun am nördlichen Ab‐
hange des Lanserkopfes durch den Wald nach Innsbruck hinab‐
schlängelte.
Von Mühlau, Hötting, überhaupt dem gegenüberliegenden Thal‐
gelände aus gesehen, nahm es sich prächtig aus, wie der feurige Wurm
bald schneller bald langsamer, bald mehr zusammengedrängt, bald
wieder beträchtlich ausgestreckt, jetzt stückweise durch die Tannen ver‐
deckt, durch welche nur einzelne Flämmchen durchblitzten, dann wieder
in seiner ganzen Ausdehnung sichtbar, in vielfachen und seltsamen
Krümmungen sich durchwand. Auf der Höhe des Lanserkopfes war
noch ein kleines Häuflein von Bewohnern aus dem Dorfe Lans, von
Feuerwehrmännern und ein paar anderen Personen aus Innsbruck
zurückgeblieben, um von diesem Aussichtspunkte aus die Bergfeuer zu
sehen.
Unterdessen vereinigte sich der aus dem Oberinnthal und aus
Stubaithal vorrückende Platzregen unten im Thale und ergoß sich in
Strömen über Innsbruck, während es oben auf der Höhe keineswegs
so stark regnete.
Durch eine hochauflodernde Flamme wurde auf dem Lanserkopfe
ungeachtet des Regens und der vom Winde durch die Felsenschluchten
und um die Berggipfel gejagten größern und kleinern Nebelmassen
um circa ½8 Uhr das Signal zum Anzünden der Bergfeuer ge‐
geben Es dauerte einige Zeit, bis sich der Gewittersturm ver‐
zogen hatte. Die Schatten der Nacht krochen in unheimlicher Stille
die Höhen hinauf, von wo bald da bald dort, anfänglich schwach und
wieder für einige Zeit verlöschend, ein Bergfeuer nach dem andern
wie funkelnde Sterne mit seinem röthlichen Feuerscheine niederblickte.
Mit Zagen, daß bei solchem Wetter kein Bergfeuer möglich sei, hatte
man dem Eintritte der Nacht entgegengesehen. Doch die Männer,
welche die Unterhaltung der Bergfeuer zugesichert, waren dem wetter‐
wendischen Himmel zu Trotze zum Theile wenigstens auf ihren Posten.
Ganz oben von der Einsenkung neben dem Hafelekohr glänzte ein
Feuer hernieder und vom Westen der Höttingeralpe aus pflanzte sich