Feuerwehr-Zeitschriften aus Innsbruck und Umgebung

Jg.1882

- S.5

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Diese Ausgabe – 1882
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— 4 —
diesen Körper materiell und moralisch zu unterstützen, sei hiefür an
dieser Stelle der wohlverdiente Dank gezollt.
Wenn wir nun auch mit berechtigtem Stolz auf die errungenen
Erfolge in dem abgelaufenen viertel Jahrhundert zurückblicken können,
so ist das immerhin noch keine Berechtigung jetzt die Hände schaffen‐
müde in den Schoß zu legen, ja selbst das Bestreben das bereits
Errungene zu behalten, müßte als ein bedauerlicher Rückschritt ange‐
sehen werden. vorwär"s
Vorwärts! dieses Losungswort gilt auch bei uns, und vo rl
wollen wir schreiten auf der einmal betretenen Bahn, nichts auf Erden
ist vollkommen und so auch nicht das Feuerwehrwesen,
der Vollkommenheit so nahe als möglich zu bringen ist die Pflicht,
soll das Bestreben jedes braven Feuerwehrmannes sein.
Beginnen wir daher, liebe Feuerwehrkameraden, mit einem neuen
viertel Jahrhundert auch eine neue Aera des Schaffens, damit und
das feindliche Element in der Stunde der Gefahr kampfbereit und
ausgerüstet mit den Hilfsmittel der modernen Technik findet, dam
wir auch im Stande sind das zu leisten, was man von uns billigen
Weise verlangen kann.
Laßt uns einig sein in Wort und That, einig in dem schöne
Gedanken, daß nur durch gegenseitiges, thatkräftiges Zusammenwirken
Großes zum Wohle unserer Mitbürger und zur Ehre unseres Körpers,
erreicht werden kann.
Uebergehend auf die im abgelaufenen Jahre entwickelte Thatigtei
und die bemerkenswerthen Vorkommnisse in unserem Körper halten
wir uns an die bisher übliche chronologische Aufzeichnung und be‐
merken vorerst nur im Allgemeinen, daß das Jahr 1882 für uns ein
Jahr des Friedens genannt werden kaun, da unsere Feuerwehr nur
bei einigen unbedeutenden Bränden (Siehe Statistik) in Thätigkeit
kam, und das Besitzthum unserer Mitbürger in kaum nennenswerther
Weise durch Feuer beschädiget wurde.
Organisatorische Veränderungen im Körper sind keine zu ver‐
zeichnen. Die Feuertelegrafenleitung erhielt im vergangenen Jahre
dadurch eine höchst wünschenswerthe Erweiterung, daß dieselbe auch
auf das linksseitige Innufer, mit einer Feuermeldestation in der sog.
Strafhauskaserne, — geleitet wurde. — Die Kosten dieser Herstellungen
5 —
wurden von der freiwilligen Feuerwehr, aus dem derselben vom h‐
Tiroler Landesausschuß großmüthigst gespendeten Betrage von 300 fl.
bestritten.
Der Ankauf einer Dampffeuerspritze von der Firma Kraus & Co.
in München und eines Rettungstuches von Josef Beuer in Reichen‐
berg, welch" letzteres der Feuerwehr bereits übergeben wurde, Seitens
der löbl. Gemeindevertretung mögen hier ihre dankbare Erwähnung
finden.
Durch den Uebertritt der Herren I. Melzer, A. Gratl und A.
Klemm zu der Ordnungsmannschaft und den gänzlichen Austritt der
Herren G. Katzung und Ch. Hummel aus dem Körper, verlor unsere
Feuerwehr Männer die alle seit Jahrzehnten diesem Institute ange‐
hörten und zur Hebung und Vervollkommung desselben stets ihr bestes
Können und Wollen einsetzten; daher sei auch Ihnen an dieser Stelle
unser wärmster Dank erstattet.
Mögen die nun folgenden Aufzeichnungen weiter sprechen.
Am 2. Jänner: Kommandantschaftssitzung.
Am 4. Jänner: Sitzung des Kranken=Unterstützungs=Kasse‐
Ausschusses.
Am 8. Jänner wurde unsere Christbaumfeier in den Redouten‐
Lokalitäten abgehalten.
Der Besuch derselben war ein sehr zahlreicher und der aufge‐
stellte Glückstopf war auch heuer wieder mit schönen Gewinnsten, zu
denen, — wie man auf den ersten Blick ersehen konnte, — alle Klassen
der hiesigen Bevölkerung ihr Schärflein beigetragen haben, reichlich
ausgestattet.
Gezogen wurde emsig und bis gegen Mitternacht waren die Ge‐
winnste — fünfhundert und einige siebzig an der Zahl, — so ziemlich
von der Estrade verschwunden.
Um diese Zeit begann dann die Versteigerung der Aeste des bis‐
her beinahe unbeachtet in der Ecke gestandenen aber sehr reich deco‐
rirten Christbaumes.
Ohne die geringste Störung verlief das schöne Fest, das auch
vom Herrn Bürgermeister Dr. Falk mit einem Besuche beehrt wurde
und dem Obmanne desselben Herrn I. Melzer nicht nur wegen des