Feuerwehr-Zeitschriften aus Innsbruck und Umgebung
Jg.1882
- S.14
Suchen und Blättern auf rund 2250 Seiten in knapp 90 Heften.
Gesamter Text dieser Seite:
22
pichlet
sich
Herr Karl Schöpfer als Obmann und Herr Johann
Sektionsführer gewählt.
Am 8. August abends brachte der IV. Zug, dem
mehrere Mitglieder anderer Züge und die Kommandantschaft e“
schlossen hatten dem Bäckermeister Herrn Johann Scheyring eine?
tion dar.
Unter den Klängen der Feuerwehrkapelle marschierte die genaun
Abtheilung vom Magazin in Dreiheiligen durch die Universitätestref
vor das Haus des Gefeierten.
Diese Ovation galt aber auch einem Manne der sie in vole‐
Maße verdiente.
Er ist nämlich nicht blos Feuerwehr=Veteran (eingetreten an
.April 1862), sondern auch Invalide, indem er, wie bekannt, i
Juni 1873 bei dem Exercitium einer Schubleiter, wie sein Freue
und Genosse, der unvergeßliche Oberkommandant E. Pegger an der
Hand ziemlich gefährlich verletzt, aber Gott sei Dank, auch glücklie
geheilt wurde, während Pegger das Zeitliche segnen mußte.
er Veteran als auch der Invalide wurde daher gefeiert.
er IV. Zug hat Scheyring sein Entstehen zu verdanken um
deshalb brausten nach Uebergabe des Diplomes als Veteran nach einer
Ansprache des Schlossermeisters Kahr sowohl als auf die vom Fenster
aus an die Feuerwehr von Herrn Scheyring gerichteten Dankesworte
onnernde „Hochs“ und kräftige „Gut Heils,“ begleitet von den Klän‐
gen der Musikkapelle und eingerahmt von den verschiedenen Farben
veret dengalischen Feuers. Nach Beendigung dieser kleinen Ovation,
Mee iich der Zug, seinen ehemaligen Führer Scheyring in seiner
i#te, durch die Sillgasse und Museumsstraße unter Fackelbeleuchtung
in Summerer und Sojers Garten, wo der Abend dann unter begei‐
angenehm. der Musik und heitern Gesprächen,
wackeren — ac wurde. Zum Gelingen dieses Festes haben die
beigetragen. Zue gewiß nicht den kleinsten Theil
Wiedersehen — an Died erst in vorgerückter Stunde auf ein frohes
Am 5. Tagen des Festes.
wehr in de Ingust abends fand eine Gesammtübung unserer Feuer‐
in der Maria=Theresienstraße statt.
m 11. August Versammlung der Ordnungsmannschaft.
23
Am 12. August begann unser großartiges und in seiner Art in
Tirol einzig dastehendes dreifaches Feuerwehrfest, es galt nemlich nicht
nur nuser 25jähriges Stiftungsfest in würdiger Weise zu begehen und
zu feiern, sondern auch der II. österreichische Feuerwehrtag und der
X. deutsch=tirolische Gautag sollten um diese Zeit in unseren Mauern
tagen.
Daher waren auch schon an diesem Tage, dem Vorabende des
eigentlichen Festes, nicht nur sämmtliche Häuser und öffentlichen Ge‐
bäude in der Stadt, sondern auch im Vororte Wilten und in der
Höttingerau mit Fahnen und anderen Dekorations=Gegenständen fest‐
lich geschmückt, ja sogar der altehrwürdige Stadtthurm der uns mit
seiner metallenen Stimme schon so oft zu harter Arbeit gerufen, prangte
schon an diesem Tage in buntem Flaggenschmuck und schien sich der
ankommenden Gäste zu freuen.
Der Objektivität wegen lassen wir die Originalberichte der hiesigen
Tagesblätter über unser Fest, mit wenigen ganz unwesentlichen Aen‐
derungen, hier folgen:
Die Feuerwehr=Festlichkeiten in Innsbruck.
Der Empfang der Feuerwehrgäste
am 12. August.
„Ungemein lebhaft gestaltete sich heute das Leben und Treiben an
unserem Bahnhofe. Von früh morgens bis spät abends summte es
in seinen Räumen wie in einem Bienenstocke und ein Blick in dieses
Treiben verrieth uns auch dessen Ursache; denn aus dem Gewimmel
Neugieriger schauen die Lodenjoppen unserer Feuerwehrmänner heraus
und in deren Gesellschaft nehmen wir Männer in den verschiedensten
Trachten und Uniformen wahr und hören aus vielen Kehlen in den
verschiedensten Mundarten unseres großen Kaiserstaates sowohl als auch
des benachbarten deutschen Reiches den Ruf: Gut Heil“! Dies
ist der Willkommgruß, den unsere Feuerwehr den einzelnen das drei‐
fache Feuerwehrfest, das in unsern Mauern gefeiert wird, mit ihrem
Besuche beehrenden Feuerwehrkameraden aus allen Gauen, man kann
sagen, soweit die deutsche Zunge klingt und darüber hinaus, entgegen‐
bringt; und wahrlich es sind deren nicht wenige, denn jeder Bahnzug,