Feuerwehr-Zeitschriften aus Innsbruck und Umgebung
Jg.1880
- S.6
Suchen und Blättern auf rund 2250 Seiten in knapp 90 Heften.
Gesamter Text dieser Seite:
8 —
Wasser in der Minute liefert; die horizontale Wurfweite beträgt
34 Meter. Um die Wurfhöhe zu erproben, wurde ein Schlauch bis
an die Thurmgalerie aufgezogen und von dort aus mit Leichtigkeit dar
Wasser bis zum goldenen Thurmknopfe geworfen. Die Hebelverhältnisse
sind ganz vorzügliche, da bei dieser ungeheuren Höhe 14 Mann ohne
Anstrengung längere Zeit arbeiten konnten. Auch wurde sie bis 3
15 Amosphären geprüft und saugt 6.20 Meter hoch. Sie ist sehr
solid und doch elegant gebaut. Die zweitheilige Schubleiter ist auch
eine ganz neue Erfindung dieses strebsamen Feuerwehrgeräthe=Fabrikanten
und fällt beim Exerzieren durch ihre überraschende Einfachheit der
Handhabung auf. Ein ganz besonderer Vortheil der Leiter ist der
daß man sie auch in die allerengsten Gäßchen führen und sie von de
Seite an jedes Fenster schieben kann. Sie macht in Folge dessen die
Hackenleitern, welche für Laien sehr schwierig zu besteigen sind, ganz
entbehrlich. Sie ist im aufgestelltem Zustande, in Folge einer sehn
einfachen und sinnreichen Vorrichtung, sehr leicht in allen Schwen‐
kungen zu fahren, ist sehr solid gebaut und freistehend ohne die ge
ringste Gefahr von drei Mann zu besteigen, da sie mit aufgezogenen
vollen Schlauch nur eine Biegung von 10 Centimetern ergab. Sie
wurde sehr gut von den Steigern des vierten Zuges exerziert
Am 25. Mai fand die erste öffentliche Probe der Dampfspritze
der Vierbrauerei Summerer und Soier statt. Selbe verschaffte bei
Anwesenden die Ueberzeugung, daß durch dieses Werk und den Ge
meinsinn der Besitzer für den dortigen Stadttheil Dreiheiligen=Kohl
stadt ein unberechenbares Schutzmittel geboten wird, indem das Wasser
durch mehrfache Täufung in sehr ausreichender Menge als Grund‐
wasser vorhanden ist. Die Dampfpumpe kann mit 4 Schläuchen ver
wendet werden, wobei bei dieser Probe das Wasser mittelst Schlauch‐
legung zum Waisenhaus geliefert wurde und dort noch von der Schub‐
leiter aus einen mächtigen Strahl in die Lüfte sandte
Die ganze Einrichtung wurde von der rühmlichst bekannten Firma
Beilhack in Rosenheim ausgeführt und gereicht dieselbe, sowohl den
Auftraggebern wie den Erzeugern zu wohlverdienter Anerkennung.
Am 3
Juni Kommandantschafts=Sitzung.
Am 4. Juni Windwache
Am 9. Juni Begräbniß des Ordnungsmannes Otto Mahr.
9
Am 10. Juni Chargen=Uebung unter der Leitung des Ober‐
Kommandanten
Am 11. Juni Windwache
Am 5. Juli Kommandantschafts=Sitzung
Am 11. Juli Vormittags 11 Uhr fand die erste Hauptübun,
Als Brandobjekt wurde die Summerer und Sojer"sche Bräuere
statt.
unter der Voraussetzung angenommen, daß der Sillkanal abgesperr
sei. Mit Zuhilfenahme des städtischen Lokomobiles und der pneu‐
matischen Tonnen wurde schnellstens und im ergiebigsten Maße das
Wasser zunächst der Pradler Brücke von der Sill herbeigeschaft. Die
Uebung, welche in Folge Verhinderung des Ober=Kommandanter
Melzer, von dessen Stellvertreter Gustav Katzung geleitet wurde
dauerte etwas über eine Stunde und befriedigte vollkommen die an‐
wesenden Honoratioren aus dem Civil= und Militärstande
Am 25. Juli besuchten mehrere Mitglieder unseres Körpers in
Folge kameradschaftlicher Einladung das Doppelfest der Feuerwehren
Rattenberg und Brixlegg, nämlich das zehnjährige Stiftungsfest der
freiwilligen Feuerwehr Rattenberg und die Gründungsfeier der nei
in"s Leben getretenen freiwilligen Feuerwehr von Brixleg
Am 2. August Krankenunterstützungskasse=Ausschuß= und hierauf
Kommandantschafts=Sitzung
Am 15. August wurde unter sehr zahlreicher Betheiligung unser
unvergeßlicher Kamerad, Führer des I. Zuges, Othmar Pusch, zu
Grabe geleitet
Am 30. August Hauptversammlung, behufs Wahl der Dele‐
girten zum 8. Feuerwehrtage in Brixe
Als solche gingen hervor: Josef Melzer, Anton Gratl, Christof
Hummel, Johann Riegl und Mathias Winklei
Am 5. und 6. September wurde der 8. Feuerwehr=Abgeordneten
in Brixen in festlicher Weise gefeiert. Schon die Samstag Abende
tag
aus Nah und Fern angekommenen Gäste wurden unter dem Gekrach
der Pöller am Perron mit Musik empfangen und bei Fackelschein zur
Stadt begleitet, wo dann im festlich geschmückten Garten „zum Stern
der Abend auf das Angenehmste entschwand
Sonntag Früh halb 6 Uhr wieder Empfang der Gäste mi
Musik, dann „Weckruf“ durch verschiedene Straßen der Stadt und