Feuerwehr-Zeitschriften aus Innsbruck und Umgebung
Jg.1877
- S.8
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Der Landeshauptmann brachte ein „Gut Heil“ für die Frauen der
Feuerwehrmänner. Herr Dannhauser, Herr Thurner, Herr Dr.
Stolz 2c. brachten ihre Toaste auf die Feuerwehr von Innsbruck,
auf ihre Gründer, Förderer und Erhalter aus, worin besonders
die Verdienste Thurner"s, Tschurtschenthaler"s, Pegger"s und Mel‐
zer"s hervorgehoben wurden. Mehrere Telegramme von einzelnen
Freunden und ehemaligen Mitgliedern der hiesigen Feuerwehr und
auch von auswärtigen Feuerwehren wurden eingesendet und unter
großem Jubel zur Kenntniß gebracht. Herr Vize=Bürgermeister
Schumacher brachte den praktischen Vorschlag, den Herrn Landes‐
hauptmann um seine Verwendung zu ersuchen, ein Gesetz zur
Zwangs=Feuerassekuranz zu Stande zu bringen, was mit Beifall
begrüßt wurde. Die Volkshymne bildete den würdigen Schluß der
schönen Feier, nach welcher sich Se. Exzellenz der Herr Statthalter
und der Herr Landeshauptmann entfernten, nachdem sie sich noch
jene Mitglieder der Feuerwehr hatten vorstellen lassen, welche bei
der Gründung betheiligt waren und wovon mehrere noch heute Mit‐
glieder sind. Diese „alten Herren“, bei 20 an der Zahl, saßen
zusammen an einer langen Tafel in der Mitte des Saales, der
mit Fähnchen und Wappenschildern jener Städte und Orte geschmückt
war, in welchem freiwillige Feuerwehren bestehen.
Am 8. Oktober. Abends ½9 Uhr brannte eine Holzhütte
beim Tischlermeister Baumgartner in der Innstraße; selbe wurde
von der schnell hinzugekommenen Mannschaft des III. Zuges mit
einer Buttenspritze gelöscht. Eine Abprotzspritze, welche in Bereit‐
schaft stand, kam nicht in Verwendung.
Am 18. Oktober. Sitzung des Krankenkasse=Ausschusses.
Am 24. Oktober. Windwache.
Am 27. Oktober. Beerdigung des Spritzenmannes des
II. Zuges Johann Reinisch.
Am 28. Oktober. Der Oberkommandant und mehrere
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Mitglieder wohnten der Herbst=Hauptübung der freiw. Feuerwehr
von Mühlau bei.
Am 29. Oktober. Kommandantschafts=Sitzung.
Am 12. November. Windwache.
Am 14. November. Kommandantschafts=Sitzung.
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Am 18. November. Anläßlich der feierlichen Ueber‐
reichung des goldenen Verdienstkreuzes mit der Krone an den Ober‐
kommandanten Herrn Josef Melzer versammelten sich um 10¾ Uhr
die Feuerwehrmänner von Innsbruck, den Vororten und Hall in
voller Rüstung in den Redouten=Lokalitäten.
Herr Landeshauptmann, Herr Bürgermeister Dr. Dinter mit
dem gesammten Gemeinderath und die Kommandantschaft der freiw.
Feuerwehr Innsbruck"s, sowie auch die hochgeehrten Eltern und
Angehörigen Herrn Melzer"s wohnten dem feierlichen Akt bei und
umgaben den von Sr. Majestät Ausgezeichneten.
Herr Bürgermeister eröffnete die Feierlichkeit mit einer Anrede
an die Anwesenden, hob die Verdienste des tüchtigen, braven und
wackern Oberkommandanten Herrn Josef Melzer mit rührenden
Worten hervor, ermahnte die Feuerwehrmänner treu und zu jeder‐
zeit sich an ihren von Sr. Majestät unsern allergnädigsten Herrn
und Kaiser heute mit dem goldenen Verdienstkreuz mit der Krone
in würdiger Weise ausgezeichneten Oberkommandanten zu halten
und ihn durch treue Erfüllung der Pflichten, kammeradschaftliches
Zusammenhalten seine mit vieler Mühe und großer Opferwilligkeit
bekleidete Stelle eines Oberkommandanten zu erleichtern und zu
unterstützen.
Hierauf überreichte Herr Bürgermeister an unsern Oberkom‐
mandanten die Dekoration mit den Worten des innigsten Dankes
von Seite der Gemeinde für sein uneigennütziges und opferwilliges
Wirken und mit der Bitte und Hoffnung, daß er noch lange und
viele Jahre der Führer dieses wackern und gemeinnützigen Instituts
bleiben möge. Nachdem die Dekoration an der Brust des Ober‐
kommandanten glänzte, brachte Herr Bürgermeister ein kräftiges
„Gut Heil“ auf die gesammte Feuerwehr aus.
Bis in"s Jnnerste gerührt, konnte der Oberkommandant im
ersten Moment keine Worte finden, erst nachdem er nach wenigen
Augenblicken Fassung gewann, dankte er den Versammelten für die
innige Theilnahme an diesem ihn so ehrenden Akt und hob beson‐
ders hervor, daß jeder einzelne Feuerwehrmann an dieser ihn aller‐
höchsten Orts verliehenen Ehre Theilnehmer sei und brachte schließ‐
lich ein Hoch auf Se. Majestät den Kaiser aus, in welches alle