Feuerwehr-Zeitschriften aus Innsbruck und Umgebung
Jg.Jahr
- S.21
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Gesamter Text dieser Seite:
Lenkerin rettete sich aus kaltem Inn f”
Wie durch Wunder nach spektakulärem Unfall heil davongekommen
SCHWAZ (hö). „Da war nicht nur
ein Schutzengel am Werk - da hat
eine ganze Engelsschar eingegriffen“,
ist Toni Tscheloth aus Schwaz über-
zeugt. Seine Frau Gabriele (32) war
am Sonntag abend mit ihrem Auto in
den eiskalten, an dieser Stelle 2,5 Me-
ter tiefen Inn gestürzt, konnte sich
aber aus dem Fahrzeug befreien und
ans Ufer schwimmen. Abgesehen von
einem Schock sowie einigen Abschür-
fungen und Prellungen blieb die
Schwazerin unverletzt.
Der Unfall ereignete sich am Sonn-
tag um 19.50 Uhr. Gabriele Tscheloth
fuhr von ihrem Wohnhaus in Rich-
tung Schwazer Innenstadt. Wie Toni
Tscheloth erzählte, wollte seine Frau
einem entgegenkommenden Auto
ausweichen. Ihr Fahrzeug geriet we-
gen der vereisten Spurrillen ins
Schleudern, stellte sich quer, prallte
an die Bahntrasse und wurde von dort
in den auf der anderen Seite der
Straße vorbeifließenden Inn katapul-
tiert. Obwohl die zum Fiuß abfallende
Böschung sehr steil ist, überschlug
sich das Auto nicht, sondern rollte auf
den Rädern ins Wasser. „Und dann
hat meine Frau instinktiv das Rich-
tige getan‘, berichtet Toni Tscheloth,
„sie hat den Gurt gelöst, und die Tür
soweit aufgedrückt, daß sie sich aus
dem Auto stürzen konnte. Nicht aus-
zudenken, wenn sich beim Anprall an
die Böschung oder beim Aufprall im
Wasser das Schloß verklemmt hätte.“
Gabriele Tscheloth kämpfte sich
dann trotz der reißenden Strömung
und der schweren Winterkleidung —
Toni Tscheloth: „Der wasserdurch-
tränkte Mantel hat sicherlich mehr
als 20 kg gewogen” — ans Ufer,
rutschte noch einmal ins Wasser zu-
rück, konnte sich dann aber endgültig
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auf die Böschung retten. Ein vorbei-
kommender Autofahrer brachte sie
zurück ins Tscheloth-Haus. Gabriele
Tscheloth wird Sonntag abend immer
von ihrer zweijährigen Tochter Su-
sanne begleitet, die mit der Mama die
Oma von der Abendmesse abholt.
„Wäre unsere Tochter auch im Auto
gewesen, hätte sich meine Frau wohl
zuerst um diese gekümmert, und dann
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AUS EIGENER KRAFT GERETTET:
Gabriele Tscheloth. Foto: Reichenberger
ZWEIEINHALB METER TIEF ist
der Inn an jener Stelle, an der
das Auto ins Wasser rollte. Erst ge-
stern gelang es der Berufsfeuerwehr
innsbruck, das Fahrzeug zu bergen.
Foto: Scherer
wären wahrscheinlich beide ums Le-
ben gekommen.
Noch am Sonntag bemühten sich
die FF Schwaz und die Wasserrettung
Schwaz um eine Bergung des Fahrzeu
ges, die Arbeiten mußten aber wegen
der starken Strömung abgebrochen
werden. Erst gestern wurde das Auto
von Tauchern der Berufsfeuerwehr
Innsbruck geborgen
TT vom 17.12.1990