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TT vom 13.3.1990

Chemiealarm am
Milchhof

INNSBRUCK (ms). Alarm wurde gestern nach-
mittag am Innsbrucker Milchhof geschlagen: Der
stellvertretende Betriebsleiter hatte gegen 15.30
Uhr das Kellerlager, in dem Säuren und Laugen zur
Reinigung von Leitungsrohren und Milchtanks
hochkonzentriert aufbewahrt werden, betreten.
Ihm schlug ein beißender Geruch entgegen. Mit
Gasmasken und -schutzanzügen ausgerüstete Män-
ner der sofort verständigten Innsbrucker Berufs-
feuerwehr stellten fest, daß die Dämpfe aus einem
800-Liter-Tank mit Salpetersäure austraten. Die
Flüssigkeit war mit wässriger Phosphorsäure in
Kontakt gekommen und hatte daraufhin zu damp-
fen begonnen.

Branddirektior Ing. Thomas Angermair: „Ver-
mutlich bestanden Abweichungen in dem aus Wien
offensichtlich falsch gelieferten Netzmittelzusatz,
mit dem die Salpetersäure flüssig gemacht wird.
Dadurch erhitzte sich der Tank.‘ Bis zum Abend ES i
konnte die Feuerwehr, die mit 25 Männern ange- WÄHREND DIE GIFTIGEN DÄMPFE mit einem Rohr
rückt war, die Gefahr bannen. Die Salpetersäure abgesaugt wurden, wagten sich die mit Gasanzü-
wurde in einen anderen Behälter umgepumpt, die gen und -masken ausgerüsteten Feuerwehrmän-
Dämpfe ins Freie abgesaugt, wo sie sich verflüch- ner in den Keller, in dem die mit Säuren gefüllten
tigen konnten. Tanks aufbewahrt werden. TT-Foto: Zoller