Feuerwehr-Zeitschriften aus Innsbruck und Umgebung
Jg.Sond
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Sonderabdruck aus: Gesammelte Vorträge der Kurse für Feuer-
wehr- und Rettungswesen, Salzburg, 1925.
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Über Motorsprigen und deren zweck-
mäßige Leistungsbemessung und
Ausnüßung.
Von Ing. Rosenbauer, Linz.
Über die Konstruktion der Motorspritzen besteht eine ge-
nügend reichhaltige Literatur. Die Feuerwehrgerätefabriken
geben auch ausführliche Beschreibungen heraus, so daß sich
eine Besprechung der Bauart erübrigt.
Es sei nur hervorgehoben, daß der raschlaufende Benzin-
motor und die Hochdruck-Zentrifugalpumpe unbestritten das
Feld beherrschefl, Dies war nicht immer so selbstverständlich
wie heute, denn die Rundlaufpumpe (Kapselpumpe) und die
Kolbenpumpe machten der Zentrifugalpumpe den Platz streitig.
Die charakteristischen Eigenschaften der Zentrifugalpumpe,
besonders im Falle der direkten Kupplung mit dem Benzin-
motor, sind so günstig für den Feuerlöschbetrieb, daß andere
Pumpenarten nicht mehr in Betracht kommen, seitdem auch
nun die Hilisvorrichtung für das trockene Ansaugen bei neuen
Konstruktionen so gut durchgebildet ist, daß Betriebssicherheit
gewährleistet ist.
Die Entwicklung des Baues von Motorspritzen, sowohl
selbstfahrender als auch bespannbarer, ist eng verknüpft mit
der Entwicklung des Automobil- und Motorenbaues.
Wer die österreichischen Verhältnisse bei den Wehren
»kennt, wird wissen, daß die allgemeine Einführung von Motor-
spritzen auf dem Lande erst möglich war, seit die österreichi-
schen Fabriken leichte und leistungsfähige Maschinen mit ein-
facher Bedienung herausgebracht haben.
Bei den Automobilspritzen liegt die Sache so, daß schwere
Geräte auf 3—4 Tonnen-Chassis mit 40-60 PS-Motor und
einem Gesamtgewicht von 4000-6000 Kilogramm kaum mehr
angeschafft werden. Diese erreichen keine große Geschwindig-
keit, sind an feste Straßen gebunden und können über Wiesen
und leichtes Gelände überhaupt nicht zum Wasser gelangen.
Daker hat sich in Österreich die leichte Überlandspritze ein-
gebürgert, welche auch steile und enge Nebenwege und infolge
des leichten Gewichtes auch weichen Boden befahren kann.